Insel Gruppe: Inselspital mit mehr einfachen Fällen

Viele Patienten des ehemaligen Zieglerspitals wechselten ins teure Universitätsspital.

, 18. Oktober 2016 um 07:45
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Seit Anfang Jahr sind das Inselspital und die Spital Netz Bern AG zur Insel Gruppe zusammengeschlossen. Ziel der Fusion war, einfachere Fälle künftig in den Regionalspitälern der Gruppe und im Stadtspital Tiefenau und komplexe Fälle im Inselspital zu behandeln. 
Kritiker befürchteten, dass mit der Fusion mehr einfachere Fälle im Inselspital behandelt würden - wo sie unter dem Strich mehr kosten. Laut der «Berner Zeitung» (BZ) kostet eine Knieprothese im Tiefenauspital 19'641 Franken, im Inselspital dagegen 22'300 Franken. 

Casemix-Index gesunken

Die Halbjahreszahlen aus dem Inselspital geben den Kritikern Auftrieb. Im ersten Halbjahr ist der Casemix-Index am Inselspital gleich viel gesunken wie in den letzten vier Jahren zusammen. Es werden also mehr einfachere Fälle am Inselspital behandelt. 
Wie Verwaltungsratspräsident Joseph Rohrer in der BZ sagt, lassen sich viele Patienten aus dem geschlossenen Zieglerspital nun am Inselspital behandeln. Er relativiert allerdings: Meistens gebe es im zweiten Halbjahr mehr komplexe Fälle. Deshalb beunruhige in die Entwicklung nicht. 
Insgesamt wurden im ersten Semester 2016 der Insel Gruppe dieses Jahr mehr Fälle behandelt als im gleichen Vorjahreszeitraum. Im Inselspital stieg die Zahl um 9 Prozent, im Tiefenauspital um 20 Prozent. 
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