Im Schnitt 326'000 Franken: Neues zu Kaderarzt-Löhnen

Mit dem KSBL legt ein weiteres Grossspital offen, wie seine Ärzte honoriert werden.

, 1. März 2018 um 06:55
image
  • lohn
  • spital
  • kantonsspital baselland
  • ärztelöhne
Es wird immer offensichtlich: Die Debatte um die Ärztelöhne schafft Transparenz – und vielleicht wurden hier ohnehin nur halboffene Türen eingerannt. Nun meldet auch das Kantonsspital Baselland per Communiqué, wie es um die Gehälter seiner Kaderärzte steht.
Und zwar bewegen sich die Bruttolöhne der 114 Kaderärzte zwischen 200‘000 und 740‘000 Franken. Das durchschnittliche Jahresgehalt erreicht 326‘000 Franken.
Darin sind auch die variablen Anteile enthalten, also die Honorare für die Behandlung von Privat- und Halbprivatversicherten sowie die leistungsabhängigen Komponenten.

LUKS: Keine Honorare für Privatpatienten

Das Luzerner Kantonsspital hatte am Freitag schon den Rahmen aktiv offengelegt: Der Bruttolohn der rund 200 Kaderärzte am LUKS bewege sich zwischen 230'000 und 550'000 Franken im Jahr; erfasst sind dabei Chefärzte, Co-Chefärzte und Leitende Ärzte.
Das LUKS betont seinerseits, dass seine Kaderärzte keine Honorare aus der Behandlung von Privatpatienten erhalten – und dass sie nicht umsatzbasiert bezahlt werden.

USZ: 4 Chefärzte mit mehr als 1 Million

Auch aus dem Zürcher Unispital gab es am Wochenende Informationen zu den Ärztelöhnen. Der «Tages-Anzeiger» erhielt Einblick in eine geheime Liste über die Zusatzhonorare der Klinikdirektoren sowie der bestverdienenden Leitenden Ärzte und Oberärzte, Stand 2015.
Danach generierten zwei Klinikdirektoren eine Million Franken aus Zusatzhonoraren. Als Lehrstuhlinhaber erhielten sie zudem von der Universität einen Professorenlohn zwischen 230'000 und 245'000 Franken. Hinzu kommt eine Führungszulage des USZ von 12'000 Franken.
Auch zwei weitere Klinikdirektoren, so der Tagi, kommen mit allen Komponenten auf über eine Million Franken; sechs erreichen mehr als 800'000 Franken.
Und zwei Drittel der insgesamt 40 Klinikdirektoren verdienen mehr als eine halbe Million Franken.

Kliniken als Unternehmen

In Grossspitälern werde neben der Grundversorgung ein breites Spektrum an Spezialisierungen angeboten, erklärt das KSBL-Direktion nun in der neuen Mitteilung: «Dies hat zur Folge, dass die Verantwortungsbereiche von Kaderärztinnen und -ärzten sehr umfangreich sein können. Insbesondere die Chefärztinnen und Chefärzte führen Kliniken, die eigenständigen Unternehmen gleichkommen.»
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

USZ macht Verlust von 49 Millionen Franken

Verantwortlich dafür sind unter anderem inflations- und lohnbedingte Kosten. Zudem mussten Betten gesperrt werden.

image

Auch das KSW schreibt tiefrote Zahlen

Hier betrug das Minus im vergangenen Jahr 49,5 Millionen Franken.

image

...und auch das Stadtspital Zürich reiht sich ein

Es verzeichnet einen Verlust von 39 Millionen Franken.

image

Kantonsspital Olten: Neuer Chefarzt Adipositaschirurgie

Urs Pfefferkorn übernimmt gleichzeitig die Führung des Departements Operative Medizin.

image

SVAR: Rötere Zahlen auch in Ausserrhoden

Der Einsatz von mehr Fremdpersonal war offenbar ein wichtiger Faktor, der auf die Rentabilität drückte.

image

Wie relevant ist das GZO-Spital? Das soll das Gericht klären.

Das Spital in Wetzikon zieht die Kantonsregierung vors Verwaltungsgericht – und will belegen, dass es unverzichtbar ist.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.