Die Hirslanden-Gruppe gehört bekanntlich zum südafrikanischen Mediclinic-Konzern, dieser ist an der Londoner Börse kotiert, und folglich liegen die Zahlen recht offen da. Wir wissen beispielsweise, dass die grösste Schweizer Privatklinik-Gruppe
im letzten Geschäftsjahr 2015/2016 einen Umsatz von 1,66 Milliarden Franken und einen Betriebsgewinn von 325 Millionen Franken erzielte, was einer EBITDA-Marge von 19,7 Prozent entspricht.
Im Kanton Zürich läuft nun auch eine Debatte um die so genannte «Hirslandensteuer», mit der Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger einen Teil der Gewinne aus den Zusatzversicherten abschöpfen will; und andererseits steht die Forderung der SP im Raum, die Hirslanden-Klinik wieder von der Spitalliste zu streichen: Das Haus habe nur 24 Prozent Grundversicherte – viel zu wenig.
Aus der Kantonskasse an die Aktionäre?
Die SP-Fraktion monierte in diesem Zusammenhang, dass Hirslanden umgerechnet 166 Millionen Franken an Dividenden ausgeschüttet habe, oder anders gesagt: Das Geld floss aus der Kantonskasse quasi indirekt in die Taschen der
Shareholder von Mediclinic International – so die Kritik. Allein, dies gründet offenbar auf einer Fehlinterpretation des
Mediclinic-Geschäftsberichts: Im letzten Jahr flossen lediglich 10 Millionen an die Aktionäre.
Für Ole Wiesinger, den CEO von Hirslanden, war dies nun aber ein Anlass, selber neue Zahlen vorzulegen: Gegenüber dem
«Tages-Anzeiger» weist die Privatklinik-Gruppe erstmals aus, was das Zürcher Stammhaus erzielt hat.
Auch klar besser als andere Privatkliniken
Konkret machte es 2015/2016 einen Umsatz von 414 Millionen Franken und einen operativen Gewinn von 125 Millionen Franken; der Nettogewinn lag am Schluss bei 42 Millionen Franken.
Hirslanden Zürich trägt also einen Viertel zum Umsatz der Hirslanden-Gruppe bei, und vor allem ist es überdurchschnittlich rentabel: Die EBITDA-Marge erreicht gut 30 Prozent.
Zum Vergleich: Laut jüngst veröffentlichen
Daten der Zürcher Ratingagentur Independent Credit View erzielten die Schweizer Privatkliniken 2014/2015 im Schnitt Betriebsgewinn-Margen von 17,4 Prozent. Bei den Regionalspitälern erreichte die Quote 7,3 Prozent. Universitätsspitäler schafften 7 Prozent, Zentrums- und Verbundspitäler durchschnittlich 6 Prozent.
Jährliches Wachstum von 6 Prozent
In den letzten Jahren, so verriet Ole Wiesinger dem Tagi weiter, wuchs der Umsatz der Hirslanden-Klinik jährlich um gut 6 Prozent, der operative Gewinn um knapp 4 Prozent und der Nettogewinn um knapp 11 Prozent.
«Wir stehen zu unseren guten Ergebnissen», kommentierte der CEO. Denn die seien letztlich auf hohe Qualitätsstandards und effiziente Prozesse innerhalb der Gruppe zurückzuführen.
Auch werde der Gewinn jeweils grösstenteils in der Schweiz reinvestiert. In die Zürcher Stammklinik investierte Hirslanden jährlich Summen zwischen 19 und 47 Millionen Franken.