Globalbudget: Fast alle befürchten längere Wartezeiten

Globalbudgets im Schweizer Gesundheitswesen werden laut einer Repräsentativumfrage sehr kritisch beurteilt: Die Sorge vor Abstrichen bei der Versorgung ist gross.

, 19. Juni 2018 um 08:40
image
  • globalbudget
  • politik
  • praxis
Aktuell wird in der gesundheitspolitischen Diskussion über Ansätze eines Globalbudgets diskutiert. Doch die meisten Stimmberechtigten befürchten bei der Einführung eines Globalbudgets Abstriche bei der Versorgung. Dies geht aus dem neusten Gesundheitsmonitor des bekannten Berner Forschungsinstituts gfs hervor. 
Demnach gehen über 90 Prozent der Befragten aus der ganzen Schweiz aktuell davon aus, dass ein Globalbudget zu längeren Wartezeiten und zu einer Einschränkung der freien Arzt- und Spitalwahl führen würde. 
Über die Hälfte der Stimmbürger glauben nicht, dass die Einführung von Globalbudgets zu tieferen Prämien führen würde. Knapp drei Viertel gehen davon aus, dass Patienten mit einem Globalbudget nicht alle notwendigen Medikamente erhalten würde und mehr als drei Viertel der Befragten rechnen generell mit einer schlechteren Qualität im Gesundheitswesen.

  • gfs-Meinungsforschungsinstitut: «Experimente unerwünscht, aber wachsende Ansprüche an die Versorgung»

Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Arzt-Rechnung an Patienten statt an Kasse: Das empfiehlt die FMH

Immer mehr Krankenkassen wollen Arzt-Rechnungen direkt begleichen. Die FMH hingegen empfiehlt: Die Rechnung soll zuerst an die Patienten gehen.

image

Arzt wies Patienten ab – wegen seiner Parteizugehörigkeit

Dieser Fall versetzte Deutschland in Aufruhr: Ein Hausarzt wollte einen Patienten nicht mehr – weil er bei der AfD-Partei ist.

image

Migros: 1,3 Milliarden Umsatz im Gesundheitswesen

Der Detailhandels-Konzern baut sein Healthcare-Netzwerk auch nach dem Abgang von Fabrice Zumbrunnen aus.

image

Ex-KSW-Chefarzt lanciert interventionell-radiologische Tagesklinik

Christoph Binkert verbündet sich mit dem Medizinisch-Radiologischen Institut MRI in Zürich.

image

«Professionelle Dolmetschdienste sind übertrieben»

Der Nationalrat will nichts wissen von einer einheitlichen Vergütungspflicht für Dolmetscherdienste im Gesundheitsbereich. Auch dank Digitalisierung und KI sei dies nicht nötig.

image

Pflegeheim: Welcher Wohnsitz gilt?

Der Nationalrat will, dass Bewohner eines Pflegeheims beim Heimeintritt wählen können, ob sie den Steuersitz verlegen oder den alten behalten können.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.