Wie misst man die Qualität des medizinischen Angebots? Das ist in den Spitälern längst selbstverständlich – aber offenbar wird es nun auch in den Arztpraxen zur Dauerfrage. Gerade
letzte Woche beschloss der Bundesrat, dass auch für den ambulant-medizinischen Bereich Qualitätskriterien entwickelt und dereinst verstärkt eingesetzt werden sollen.
Einen konkreten Vorschlag bietet nun das Projekt eines
«Plusaward», schriftlich: «+award». Lanciert wurde es in Deutschland, richtet sich aber auch an alle Arztpraxen in der Schweiz und Österreich. Die Idee: Vorbildliche Praxiskultur soll mit diversen Gütesiegeln ausgezeichnet werden.
Kommunikation? Patientenansprache? Teamentwicklung?
Geprüft werden dabei Kriterien wie Praxiskommunikation, Medieneinsatz, Patientenansprache, Teamentwicklung, soziale Verantwortung.
Ab sofort können Arztpraxen am zertifizierten Einreichungsverfahren teilnehmen. Bedingung ist allerdings, dass sie von anderen nominiert werden – von Patienten, Dienstleistern oder Partnern. Die Einreichungen werden geprüft vom Zertifizierungsunternehmen
Acert, welches bereits für mehrere medizinische Verbände Auszeichnungssysteme überwacht.
Ziel: Orientierungshilfe
«Neben der fachlichen Qualifikation, die von Patienten ohnehin vorausgesetzt wird, sind es die weicheren Faktoren, die Patienten bei der Wahl ihres Arztes stark beeinflussen», erklärt Axel Schüler-Bredt, einer der Initianten, zu Sinn und Zweck solch eines Gütesiegels.
Ziel wäre es also, dass sich Plusaward-Signet dereinst durchsetzt als Orientierungshilfe für Patienten, Personal und die gesamte Branche. Neben einer laufenden Vergabe von Qualitätssiegeln findet im Spätherbst 2016 die Verleihung des «+award16» für die herausragendsten Praxen statt.
Bild: PD