«In der Tat hatten wir bisher grosses Glück und wurden von Ausbrüchen verschont», sagt Dominic Bucher. Im Seniorenzentrum Schüpfen, das er leitet, hat es auch nach fast zwei Jahren Pandemie noch keinen einzigen Coronafall bei den Bewohnern gegeben.
Nur elf Mitarbeitende wurden krank
Auch die 85 Mitarbeitenden blieben fast verschont. Lediglich drei Personen erkrankten im Jahr 2020, sechs im letzten Jahr und dieses Jahr waren es zwei.
Möglicherweise hatte das Seniorenzentrum bisher bloss Glück. Oder es liegt an den Besuchsregeln. Diese sind streng in Schüpfen. «Vor allem die Verschärfungen über die Feiertage 2020 und 2021 waren unpopulär», blickt Dominic Bucher zurück. «Aber grösstenteils werden die Regeln sehr gut akzeptiert – je länger wir keine Fälle haben, umso besser.»
Das Personal wacht über die Einhaltung
Strenge Besuchsregeln bedeuten nicht, dass Besuche weitgehend verboten oder massiv eingeschränkt sind, wie das in einigen anderen Altersheimen der Fall ist. Die Bewohner dürfen sogar bis zu drei Personen pro Tag empfangen. Aber in Schüpfen wacht das Personal gut darüber, dass diese Besuche nicht zum Risiko werden.
Für Dominic Bucher ist die wichtigste Schutzmassnahme der Empfang der Besuchenden. Die Türen des Seniorenzentrums sind geschlossen. Wer jemanden besuchen will, muss sich anmelden, wird dann vom Personal eingelassen und instruiert: Dass die Hände desinfiziert werden müssen und wie die Masken korrekt getragen werden. Erlaubt sind nur FFP-2 Masken, die das Seniorenzentrum abgibt. Begrüssungsrituale wie Händeschütteln oder Umarmung sind zu unterlassen.
Fast zu 100 Prozent ausgelastet
«Dass sich Besucher anmelden und die ganze Zeit eine Maske tragen müssen, wurde anfangs nicht verstanden», sagt Bucher. Aber das habe sich geändert. Sowohl die Bewohner als auch die Besucher haben sich mittlerweile daran gewöhnt.
Und sie wissen die strengen Massnahmen sogar zu schätzen. Viele Seniorenzentren haben grosse Mühe, ihre Plätze zu besetzen. Nicht so das Zentrum in Schüpfen. Das Heim mit 54 Plätzen war im vergangenen Jahr zu beinahe 100 Prozent belegt.
«Coronafrei» ist gute Werbung
«Vielleicht profitieren wir davon, coronafrei zu sein», meint Dominic Bucher. Er ist sich aber auch bewusst: «Ob das nur mit den Besuchsregeln zusammenhängt, lässt sich schwer sagen.» Ab und zu fragen Kolleginnen oder Kollegen aus anderen Heimen bei ihm nach, wie man in Schüpfen Corona fernhält. Der Leiter ist vom eingeschlagenen Weg nach wie vor überzeugt – «und bisher lässt sich nicht Gegenteiliges sagen.»
Das sind die Regeln für Besucher
Besucher gehen unter Einhaltung der Hygienemassnahmen direkt zu ihren Angehörigen und holen diese für den Besuch in die Cafeteria.
Der Besuch findet hauptsächlich in der Cafeteria mit FFP-2 Maske statt.
Keine Konsumationen für Besuchende.
Zimmeraufenthalte nur zu Beginn und am Ende des Besuchs.
In den Zimmern immer nur maximal ein Besucher.
Maximale Anzahl Besucher pro Tag: Total 16 Personen.
Kinder haben nur Zutritt, wenn sie eine chirurgische Maske tragen.