Bis 2019 gibt es neue Medikamente gegen etwa 120 Krankheiten
Neue Cholesterin-Senker, Impfstoffe gegen das Dengue-Fieber, Mittel gegen Knorpelabbau, neuartige Schmerz-Mittel: Hier sehen Sie, wo die akutesten Hoffnungen der Pharma-Forschung ruhen.
, 5. Oktober 2015 um 15:49
- Hoffen kann man unter anderem auf Impfungen gegen sieben Krankheiten, vor denen man sich heute noch nicht schützen kann – etwa Ebola, Dengue-Fieber, Noroviren- und MRSA-Infektionen.
- Weiter sollen neue Entwicklungen das Risiko von Herzinfarkten und Schlaganfällen auch bei jenen Patienten senken, deren Cholesterinspiegel sich mit bisherigen Medikamenten nicht auf normale Werte bringen liess.
- Neue Antibiotika sollen den hartnäckigen Darmkeim Clostridium difficile oder mehrfach resistente gramnegative Bakterien bekämpfen.
- Ferner könnten erste Medikamente kommen, die den Knorpelabbau bei Arthrose bremsen.
- Bei Patienten mit schwer kontrollierbarem Asthma sollen künftig weitere Präparate für mehr Anfallfreiheit sorgen.
- Bei fast der Hälfte der Mittel ist vorgesehen, sie auch für Kinder und Jugendliche zu entwickeln: Darunter sind Mittel gegen Hepatitis C, Schmerzen, Schizophrenie und verschiedenen Krebsarten.
- 42 der neuen Medikamente dienen zur Behandlung von Patienten mit seltenen Krankheiten – das sind also 13 Prozent. «Dieser Anteil hat sich in den letzten Jahren verstetigt», sagt Siegfried Throm, Geschäftsführer Forschung/Entwicklung/Innovation beim VFA: «Die Unternehmen nehmen diese Krankheiten also wichtig.» Dieses Engagement könnte in den kommenden Jahren unter anderem zu neuen Medikamenten gegen spinale Muskelatrophie, Hirntumore und Bauchspeicheldrüsenkrebs führen.
- Einige Arzneimittel werden auch gegen Krankheiten entwickelt, die vor allem Patienten in Entwicklungs- und Schwellenländern treffen. Dazu zählen Malaria, Tuberkulose, Chagas, Schlafkrankheit, Dengue-Fieber und Ebola.
- Gegen zwei Wurmkrankheiten werden zudem spezielle kleinkindgerechte Tabletten entwickelt.
Zum Bericht: VFA, «Perspektive 2019: Neue Medikamente in Sicht»
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