Bald gibt’s Ibuprofen per Pflaster

Die neue Darreichungsform für das Schmerzmittel soll zielgerichteter, schonender und auch zuverlässiger sein.

, 14. Dezember 2015 um 09:00
image
  • medikamente
  • forschung
  • apotheken
Ein Team der University of Warwick und der Medtech-Firma Medherant (welche wiederum ein Spin-off jener Universität ist) melden, dass sie ein Ibuprofen-Pflaster patentiert haben.
Das neue Produkt sondert das Schmerzmittel direkt über die Haut ab – an der benötigten Stelle, in konsistenter Dosierung, 12 Stunden lang.

Die Frage der Dosierung

Laut der Mitteilung aus Warwick könnte dies erst der Anfang sein auf dem Weg hin zu einer ganzen Reihe von Wirkstoffen, die eher übers Pflaster beziehungsweise die Haut als oral abgewendet werden.
Der Vorteil dabei: Man kommt mit geringeren Dosen aus, und die Zuverlässigkeit ist eher sichergestellt.

Mehr Wirkstoff pro Pflaster

Der nicht-steroidale Entzündungshemmer Ibuprofen – bekanntlich eines der am meisten benutzten Schmerzmittel – wird zwar bereits als Creme verkauft (in der Schweiz zugelassen seit diesem Jahr); hier aber besteht im Gegensatz zum Pflaster der Nachteil, dass die Dosierung relativ schwierig einzustellen ist.
Die technische Besonderheit am neuen Pflaster aus Warwickshire ist, dass es grössere Mengen an Wirkstoff aufnehmen (beziehungsweise dann abgeben) kann als bisherige Arzneimittel-Pflaster. Nämlich etwa dreimal so viel.

  • Zur Mitteilung der University of Warwick: «Researchers create World’s first ibuprofen patch - delivering pain relief directly through skin»

Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Pharmafirma streicht in Basel 150 Stellen

Das deutsche Pharma-Unternehmen Bayer baut an ihrem Standort in Basel 150 von rund 1000 Stellen ab. Nicht ganz überraschend.

image

Nun hat auch das Stadtspital Zürich eine Publikums-Apotheke

Gemeinsam betreiben 31 Apotheken aus der Stadt ein neues Geschäft im Triemli-Spital.

image

Studie: Tageszeit könnte Krebstherapie beeinflussen

Am frühen Morgen seien Krebsmedikamente besonders wirksam, am frühen Nachmittag weniger. Spitäler richten sich bislang nicht danach.

image

Suizidkapsel ist kein Heilmittel

Swissmedic hat die Suizidkapsel Sarco einer ersten heilmittelrechtlichen Einschätzung unterzogen. Das Resultat ist wenig überraschend.

image

Soignez-moi-Gründer Boichat bringt Generikum-App

Die neue Website Genericum.ai zeigt an, welches Medikament am billigsten ist. Und sie legt Preiserhöhungen offen.

image

Keine Zulassung für Alzheimer-Medikament Lecanemab

Die Europäische Arzneimittelagentur will den Wirkstoff Lecanemab nicht zulassen. Die Nebenwirkungen seien grösser als der Nutzen.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.