Ab sofort: Parkinson- und Alzheimer-Test für den Hausgebrauch

Für rund 200 Franken kann man in den USA nun selber nachschauen, wie es um die genetischen Risiken steht: Die Aufsichtsbehörde FDA bewilligte gestern gleich zehn Gen-Tests für jedermann.

, 7. April 2017 um 06:33
image
  • trends
  • genetik
  • genomik
Die US-Aufsichtsbehörde FDA hat gestern die Einführung von genetischen Risikotests für 10 Krankheiten bewilligt. Erstmals kommen damit in Amerika Tests auf den Markt, die sich direkt an die Konsumenten richten und die in der Lage sind, über die genetische Disposition zu gewissen Krankheiten zu informieren.
Konkret geht es um eine Reihe von Produkten des kalifornischen Startups 23andMe. Sobald sie nun auf dem Markt sind, lässt sich für 199 Dollar damit nachschauen, ob man eine Prädispositon hat für:

  • Parkinson
  • Spät-beginnender Alzheimer
  • Zöliakie
  • Alpha1-Antitrypsin-Mangel
  • Primäre Distonie
  • Faktor-XI-Mangel
  • Morbus Gaucher
  • Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase-Mangel
  • Vererbbare Hämochromatose
  • Vererbbare Thrombophilie

Die neuen Tests könnten es erlauben, «Entscheide über den Lebensstil zu fällen oder informierte Diskussionen mit einer Gesundheits-Fachpersonen zu führen», erklärte die FDA zur Freigabe.


Die Gesundheits-Aufsicht stellte bei dieser Gelegenheit klar, dass dies nur der Anfang sei: Man plane, weitere Tests von 23andMe und anderen Anbietern in einem erleichterten Verfahren zuzulassen. Dies werde es erlauben, «andere, ähnliche Tests so schnell und so einfach wie möglich – nach einer einmaligen FDA-Begutachtung – auf den Markt zu bringen».
«Die Konsumenten erhalten nun direkten Zugang zu gewissen genetischen Risiko-Informationen», erklärte Jeffrey Shuren zur Freigabe; er ist Direktor der FDA-Abteilung für Devices und Radiologie. «Aber es ist wichtig, dass die Leute verstehen, dass ihr genetisches Risiko nur ein Teil eines grösseren Puzzle ist. Es bedeutet nicht, dass sie am Ende die Krankheit entwickeln werden.»
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

EPD-Herausgeber haben keine Angst vor Konkurrenz

Eine neue Patienten-App wird als «EPD-Konkurrent» und als private «EPD-Kopie» gehandelt. Doch E-Health Suisse hat keine Angst davor.

image

Zeigt Stuhltest bald Alzheimerrisiko an?

Ein Stuhltest könnte als Erstuntersuchung genutzt werden, um bei Personen mit Alzheimer-Symptomen einen Verdacht abzuklären. Die Hoffnung liegt auch auf einem Screening bei gesunden Menschen.

image

Einstiges Sorgenkind Sitem-Insel ist wieder zuversichtlich

Aus dem Berner Forschungszentrum Sitem-Insel könnte doch noch etwas werden: Dank Kantons-Geld schrieb es letztes Jahr keine roten Zahlen.

image

Nurse-Led Care am KSA – bessere Outcomes beim Austritt

Eine Pflegestudie des Kantonsspitals Aarau KSA zeigt: die pflegegeleitete Betreuung (Nurse-Led Care) führt bei Patienten zu verbesserten Selbstpflegekompetenzen beim Austritt und zu weniger Wiedereintritten.

image

Psychiatrie-Apps? Lieber nicht.

In der Schweiz reagiert die Bevölkerung skeptisch auf Gesundheits-Apps. Gerade mal 43 Prozent würden bei einem psychischen Problem auf eine App setzen.

image

Ihre Meinung und Ihre Zufriedenheit zählen!

Wir bitten Sie, sich kurz Zeit zu nehmen und unsere Nutzerumfrage auszufüllen. Helfen Sie uns, Medinside weiter zu optimieren.

Vom gleichen Autor

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.

image

Wer will bei den Helios-Kliniken einsteigen?

Der deutsche Healthcare-Konzern Fresenius sucht offenbar Interessenten für den Privatspital-Riesen Helios.