Nationalrätin fordert Fonds zur Entschädigung medizinischer Schäden

Flavia Wasserfallen schlägt die Einführung eines gesetzlichen Patientenfonds vor. Dieser soll Opfer medizinischer Schäden entschädigen.

, 27. März 2023 um 07:05
image
Das Entschädigungssystem soll beispielsweise bei Spitalinfektionen greifen. | Symbolbild Freepik
Der Bundesrat soll gesetzliche Grundlagen für die Einführung eines Patientenfonds schaffen, der Patientinnen und Patienten entschädigt, die durch ärztliche Behandlung oder Spitalaufenthalt geschädigt wurden. Dazu gehören etwa spitalerworbene Infektionen oder unerwünschte Wirkungen von Medikamenten, Medizinprodukten oder andere medizinische Komplikationen.
Der Bericht «Patientenrechte und Patientenbeteiligung in der Schweiz» empfiehlt die Einführung eines Entschädigungssystems für Behandlungsrisiken, das auf einer Kultur der Sicherheit und des Lernens aus Fehlern beruht und eine möglichst vollständige Transparenz fördert, begründet die SP-Nationalrätin ihr Anliegen. Der Fonds soll subsidiär zur Haftung sein und ein geeignetes Modell für die Finanzierung und die Organisationsform vorschlagen.

Kein neues Anliegen

Es ist nicht das erste Mal, dass das Thema im Parlament in Bern behandelt wird. So forderte vor rund zehn Jahren die ehemalige SP-Gesundeitspolitikerin Bea Heim, Möglichkeiten für einen Patientenfonds beziehungsweise einen Härtefallfonds zu prüfen. Damals sorgte unter anderem der tragische Fall einer jungen Frau im Zusammenhang mit der Antibabypille Yasmin für viel Schlagzeilen.
Der Bundesrat unterstützte zwar Heims Anliegen und arbeitet an einem Bericht zu diesem Thema im Rahmen der gesundheitspolitischen Prioritäten. Das Postulat wurde im Nationalrat aber vom ehemaligen Zürcher SVP-Nationalrät Toni Bortoluzzi bekämpft und später abgeschrieben, da es nicht innert zwei Jahren abschliessend behandelt wurde.
  • patientenfonds
  • flavia wasserfallen
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Vom gleichen Autor

image

Fernüberwachung hat keine Spitaleintritte verhindert

Eine neue Studie zeigt: Das Überwachen von Patienten mit Herzinsuffizienz per Telemonitoring führte weder dazu, dass sie seltener ins Spital mussten, noch verlängerte es ihre Lebensdauer.

image

Ein Warnruf der fünf Universitätsspitäler

Die Universitätsspitäler in der Schweiz sind gemäss eigenen Angaben in ernsthafter finanzieller Gefahr. Die Chefs der fünf Häuser drücken ihre Besorgnis mit Nachdruck und überraschend deutlichen Worten aus.

image

Neuer Chefchirurg für das Neuenburger Spitalnetz

Marc-Olivier Sauvain übernimmt die Leitung der Chirurgie beim Réseau Hospitalier Neuchâtelois.