Das verdienen die Ärzte an deutschen Universitäts-Spitälern

In Deutschland einigten sich Unikliniken und Mediziner auf eine Lohnerhöhung um 10 Prozent – sowie auf eine Senkung der Arbeitszeit auf 40 Stunden.

, 1. April 2024 um 22:16
image
Demonstration von deutschen Uniklinik-Ärzten am 11. März 2024   |   Bild: Marburger Bund
Erst Mitte März hatten sich die deutschen Uniklinik-Mediziner nochmals zu einem landesweiten Warnstreik versammelt. Nachdem bereits im Januar Tausende Ärzte aus 23 Universitätsspitälern die Arbeit niedergelegt hatten, folgte ein weiterer Protesttag.
Eine Hauptforderung der Mediziner bei den damals laufenden Tarifverhandlung lautete: Lohnerhöhung um 12,5 Prozent.
Unmittelbar vor Ostern gelang jetzt ein Kompromiss. Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (auf der Arbeitgeberseite) und der Ärzteverband Marburger Bund einigten sich auf eine Gehaltssteigerung um 10 Prozent.
Vier Prozent mehr werden ab sofort ausbezahlt; weitere 6 Prozent folgen ab Februar 2025.
Damit gelten jetzt folgende Tarifgehälter für die Uniklinik-Ärzte in Deutschland:
Der neue Tarifvertrag sieht auch eine Senkung der Arbeitszeit vor – von bislang 42 auf 40 Wochenstunden. Dies gilt ab 2026.
Hinzu kommt die Regelung, dass Dienstpläne mindestens einen Monat im Voraus gefixt werden müssen; wird jemand kurzfristiger aufgeboten, so erhält er einen Zuschlag von 10 Prozent des Gehaltes.
Eine weitere Verbesserung für die Uni-Ärzte ist die Ausweitung der Nachtarbeit: Künftig gilt bereits ein Einsatz ab 20 Uhr als Nachtarbeit (und nicht wie bislang ab 21 Uhr).
Und: Die Kliniken schaffen ihren Medizinern Möglichkeiten zum Fahrrad-Leasing.
  • lohn
  • spital
  • deutschland
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Spital Lachen rückt die Gefässmedizin ins Zentrum

Gefässerkrankungen sind verbreitet und können Menschen jeden Alters betreffen. Unbehandelt können schwerwiegende Komplikationen wie Gefässverschlüsse oder Organschäden folgen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung ist essenziell – genau hier kommt das Gefässzentrum des Spitals Lachen ins Spiel.

image

Die digitalisierte Patient Journey in der Lindenhofgruppe

Die digitale Patient Journey ist in Schweizer Spitälern etabliert. Sie erleichtert Patient:innen die Planung, Vorbereitung und Begleitung rund um den Spitalaufenthalt und entlastet das medizinische Personal – besonders bei psychisch belastenden Situationen im Vorfeld.

image

Zürcher Kantonsspitäler: Verbände fordern Nachbesserung

Mit einer Unterschriftensammlung fordern VPOD, SBK und Physioswiss, dass USZ, KSW, PUK und IPW noch einen Teuerungsausgleich gewähren, der den Namen verdient.

image

Kantonsspital Aarau: Einmal-Prämie, aber keine Lohnerhöhung

Das KSA kontert Kritik der Gewerkschaften: Das Personal werde sehr wohl am Erfolg beteiligt – allerdings nicht mit höheren Löhnen.

image

Freiburg: Radiologie-Techniker beklagen unfaires Vorgehen

Die Radiologiefachleute des Freiburger Spitals fechten ihre Lohneinstufung weiter an. Die Bewertungskommission sei ungerecht zusammengesetzt.

image

Fachhochschul-Absolventen: Tiefe Löhne im Gesundheitswesen

FH-Absolventen verdienen in fast allen Branchen massiv mehr als im Gesundheitsbereich. Trotz Aufholbewegung bleibt die Lücke markant.

Vom gleichen Autor

image

Bern will digitale Einheit: KIS Epic soll Standard werden

Die Berner Kantonsregierung will mit einer einheitlichen digitalen Gesundheitsplattform die Spitäler vernetzen – ausgehend von der Insel Gruppe.

image

Wenn Datenschutz zum Risiko wird – und Impfschäden ohne Antwort bleiben

Im Nationalrat fordern Patrick Hässig und Nina Fehr Düsel mit zwei Vorstössen mehr Klarheit: beim Einsatz moderner IT-Lösungen in Spitälern – und beim Umgang mit Impfnebenwirkungen.

image

Versorgungssicherheit: Bundesrat kommt mit Gegenvorschlag

Die Volksinitiative zur medizinischen Versorgungssicherheit stösst in Bern auf Verständnis – aber nicht auf Zustimmung. Die Landesregierung präsentiert eine enger gefasste Alternative für mehr Arzneimittelsicherheit.