Ostschweiz: Gemeinsam für die Hausarztmedizin
Mehrere Ostschweizer Kantone schliessen sich gegen den drohenden Hausärztemangel zusammen. Ziel ist es, die Weiterbildung zum Hausarzt gemeinsam anzubieten.
, 9. November 2023 um 06:59Sieben Ostschweizer Kantone haben eine Vereinbarung für ein «Curriculum Hausarztmedizin Ostschweiz» unterzeichnet. Ab Januar 2024 wollen sie dem drohenden Hausärztemangel entgegenwirken und die ambulante Grundversorgung sichern.
Jeder Kanton wird ein spezifisches Programm anbieten oder sich finanziell daran beteiligen, um die Qualität und die Breitenkompetenz zu fördern. Der interkantonale Austausch wird erleichtert und der Niederlassungszwang aufgehoben.
Kantonale Pauschalbeträge
Eine gemeinsame Webseite und eine vom Zentrum für Hausarztmedizin des Kantonsspitals St. Gallen geführte geleitete Koordinationsstelle unterstützen zudem das Vorhaben, finanziert durch kantonale Pauschalen, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Beteiligt sind die Kantone:
- Appenzell Innerrhoden
- Appenzell Ausserrhoden
- Glarus
- Graubünden
- St. Gallen
- Schaffhausen
- Thurgau
Die fünfjährige Weiterbildung zum Hausarzt beginnt nach dem Medizinstudium. In den ersten drei Jahren erfolgt die Basisweiterbildung in verschiedenen Spitälern. Ein Curriculum mit drei sechsmonatigen Einsätzen in verschiedenen klinischen Bereichen und eine sechsmonatige Praxisassistenz in einer Lehrpraxis ermöglichen eine breite Erfahrung. Die Kantone finanzieren die befristeten Stellen.
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