Schon etliche Gegenstände standen im Verdacht, als Übertragungsquellen für krankmachende Bakterien in Spitälern zu wirken. Das hat unter anderem zu einem Krawatten-Verbot in britischen Spitälern geführt.
Spitalbibeln sind clean
Auch Spital-Bibeln wurden untersucht, gelten aber nicht als potenzielle Gefahr. Nun geben deutsche Wissenschafter vom Institut für Klinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene der RKH Kliniken Ludwigsburg und des Universitätsspitals Köln eine neue Entwarnung.
Auch Kaffeemaschinen, die bei Beschäftigten im Gesundheitswesen hoch im Kurs stehen, sind offenbar unbedenklich. Das meldet das deutsche Gesundheitsportal
Medscape.
Keine gefährlichen Spital-Keime
Für die kleine
Studie untersuchten die Wissenschaftler die mikrobielle Population in Kaffeemaschinen und konzentrierten sich dabei auf die von der WHO als vorrangig eingestuften so genannten «ESKAPE»-Keime:
Enterococcus faecium,
Staphylococcus aureus,
Klebsiella pneumoniae,
Acinetobacter baumannii,
Pseudomonas aeruginosa und
Enterobacter-Arten.
Diese Keime stehen im Verdacht, Spital-Infektionen zu verursachen. Sie sind gegen viele Antibiotika resistent.
Alle Arten von Maschinen
Die insgesamt 25 untersuchten Vollautomaten, Kapsel- und Espressomaschinen standen in Pausenräumen und Büros von zwei Kölner Kliniken und in den Wohnungen von Angestellten. Alle Kaffeemaschinen waren seit mindestens einem Jahr in Gebrauch, und keine wurde vor der Probenahme speziell gereinigt.
Auf jeder Kaffeemaschine gab es mikrobielles Wachstum, wobei die Maschinen in den Kliniken etwa mit der dreifachen Menge kolonisiert waren wie die Maschinen in Privathaushalten.
Viele, aber eher harmlose Keime
Es wurden aber kaum medizinisch relevante und gar keine antibiotikaresistenten Erreger festgestellt. Von den acht Arten medizinisch relevanter Arten wurden 81 Prozent in Kaffeemaschinen im Spital gefunden, hauptsächlich an Tropfschalen, Auslässen und Griffen von Wassertanks.
Unter anderem wurde auch der im Nasensekret vorkommende Staphylococcus aureus gefunden, und zwar einmal auf den Knöpfen einer Kaffeemaschine zu Hause und einmal auf der Innenseite eines Wassertanks im Spital.