Influencerin spendet versprochene Million an Spital nun doch noch

Der italienische Instagram-Star Chiara Ferragni fiel in tiefe Ungnade: Sie hat dem Turiner Kinderspital Regina Margherita Spenden vorenthalten.

, 10. Januar 2024 um 07:42
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Das Turiner Kinderspital Regina Margherita. | zvg
Es war als emotionale Weihnachtswerbung gedacht: Die italienische Influencerin Chiara Ferragni hat bei ihren 30 Millionen Followerinnen auf Instragram für einen Panettone geworben. Wer den «Pandoro Pink Christmas» kaufe, spende automatisch Geld für krebskranke Kinder im Spital Regina Margherita in Turin.

Eine Million Euro verdient

Doch nun kam aus: Von dem Geld hatte Ferragni offenbar nichts weitergegeben. Der Hersteller Balocca hat zwar eine Spende von 50'000 Euro ans Spital überwiesen, allerdings völlig unabhängig von Verkaufszahlen.
Chiara Ferragni soll hingegen eine Million Euro an den Verkäufen verdient haben. Die Wettbewerbsbehörden haben das bereits geahndet und verlangten eine Busse in dieser Höhe und ausserdem weitere 400'000 Euro Strafe für den Panettone-Hersteller.
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So hat Chiara Ferragni für den Spenden-Panettone geworben. | zvg

Ferragni erklärte, dass es wegen Fehlern in der Kommunikation und wegen Missverständnissen so weit gekommen sei. Sie kündigte an, dem Spital eine Spende von einer Million Euro zu schicken, hingegen werde sie sich gegen die Strafzahlung wehren.

Das Spital bestätigt laut den italienischen Medien mittlerweile: Es habe eine Spende von eine Million Euro von Chiara Ferragni erhalten. Es verdankte die «grosszügige Geste».

Erforschung von Blutkrebs

Das Kinderspital will in den kommenden Wochen entscheiden, für was die Spende verwendet werden soll. Das Ziel sei die Diagnose und die Behandlung der Kinder weiter zu verbessern.
Das Geld könnte etwa für die Erforschung von Blutkrebs bei Kindern verwendet werden. Und: Der Betrag werde im Budget unter «Betriebsbeiträge von Privatpersonen/Unternehmen» verbucht.

Was geschah mit den anderen Spenden?

Trotz der Wiedergutmachung ist Ferragni allerdings nun auch der Guardia di Finanza aufgefallen: Diese hat laut italienischen Medien Ermittlungen wegen schweren Betrugs aufgenommen und bereits eine Razzia beim Panettone-Hersteller gemacht.
Sie ermittelt konkret wegen des Verdachts, dass Ferragni auch schon mit Ostereiern Spendengeld erhalten haben soll, welches eigentlich an autistische Kinder weitergeleitet hätte werden sollen.

«Immer in gutem Glauben»

Ferragni selber sagte zu diesem Verdacht, sie sei ruhig, weil sie immer in gutem Glauben gehandelt habe und sie sicher sei, dass das die laufenden Ermittlungen auch so bestätigen würden.
  • spital
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