Eine
erste schwarze Liste für Spital-Medizin existiert bereits. Nun bringt die gemeinnützige Organisation «Smarter Medicine» weitere Empfehlungen heraus. Sie sollen bei einem Spitalaufenthalt in der Allgemeinen Inneren Medizin (AIM) Über- und Fehlbehandlungen verhindern.
Die fünf neuen Empfehlungen lauten:
- Keine Antibiotika, wenn die Entzündungswerte im Blut zwar erhöht sind, aber es keinen Hinweis für einen Infekt gibt.
- Beruhigungs- und Schlaf-Medikamente, die während eines Spitalaufenthalts gegeben wurden, sollen bei der Entlassung nicht weiterhin verschrieben werden.
- Wenn der Blutdruck während eines Spitalaufenthalts gelegentlich erhöht ist, sollten nicht gleich blutdrucksenkende Medikamente verabreicht werden.
- Keine vorbeugende Blutverdünner bei Patienten mit geringem Risiko für Venenthrombosen.
- Keine Sauerstoffbehandlung, nur um eine dauerhafte Sauerstoffsättigung von über 94 Prozent zu erreichen.
Bereits über 100 unnötige Behandlungen
Die erste Top-5-Liste für die Allgemein-Medizin im Spital – sie erschien 2016 – hatte noch viel Aufheben verursacht, wie Medinside
hier berichtete.
Mittlerweile gibt es über 20 Listen aus allen medizinischen Fachdisziplinen. Jede gibt fünf Behandlungen an, die in der Regel keinen Nutzen bringen.
Auch Physiotherapeuten neu dabei
Der Verein plant weitere Listen, so dass immer mehr Fachbereiche und Gesundheitsberufe eine haben. Erst vor kurzem hat der erste nicht-ärztliche Gesundheitsberuf, die Physiotherapie, eine
eigene Top-5-Liste erstellt.