2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.
Die Politik marschiert blindlings Richtung Staatsmedizin und politisiert am Volk vorbei
In der Spitaldebatte wird diametral an den Erwartungen des Volks vorbeipolitisiert: Laut einer aktuellen Studie haben die Gesundheitskosten tiefste Priorität; gewünscht wird vielmehr eine hochwertige Versorgung. Diese machen wir aber mit Globalbudgets geradewegs kaputt.
, 23. August 2022 um 13:00Am Volk vorbei politisieren
- Gesundheit als wichtigste Leistung des Staates: Die Befragten halten die Gesundheit für die wichtigste Leistung des Staates, es folgen Bildung, Sicherheit, Umweltschutz, Verkehr und soziale Wohlfahrt.
- Höchstes Vertrauen in Ärzte und Spitäler: Die Bevölkerung bringt den Ärzten und Spitälern das höchste Vertrauen entgegen. Misstrauen schlägt hingegen dem Bundesamt für Gesundheit BAG und den Krankenkassen entgegen – also jenen Akteuren, die sich besonders für Kostendämpfungsmassnahmen aller Art starkmachen.
- Hohe Zufriedenheit mit der Versorgung: 60 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer sind zufrieden mit dem hiesigen Gesundheitswesen, nur 17 Prozent sind unzufrieden.
- Bedürfnis nach Wahlfreiheit: Die Deutschschweizer unterstützen den Wettbewerb unter den medizinischen Dienstleistern mehr als die Westschweizer. Den Romands ist dafür die freie Wahl der Hausärztin und des Spitals deutlich wichtiger.
- Kosten sind sekundär: Als Ursache für die steigenden Kosten nehmen die Befragten unnötige Untersuchungen und Behandlungen an. Gleichzeitig – und das ist bemerkenswert – sagen die Befragten, dass tiefe Kosten bei der Gesundheit für sie die tiefste Priorität haben. Viel wichtiger ist eine hochstehende Gesundheitsversorgung für alle, die sofort zugänglich ist. Leistungskürzungen will kaum jemand.
Efas einführen und Wettbewerb stärken
- Ausmerzung von Fehlanreizen: Einführung der einheitlichen Finanzierung von ambulant und stationär (Efas).
- Innovation und Digitalisierung: Effizienzsteigerung Dank neuen Versorgungsmodellen, verbesserten Finanzierungsmechanismen und innovativen Technologien.
- Wettbewerb um das beste Preis-/Leistungsverhältnis: Wer bietet solide Qualität bei optimalen Kosten?
Artikel teilen
Loading
Comment
Hirslanden: Umbau an der Spitze – näher zu den Regionen
Hirslanden-Zürich-Direktor Marco Gugolz zieht als Regional Operations Executive in die Konzernleitung ein.
Was geschieht mit dem Spital Thusis?
Die Stiftung Gesundheit Mittelbünden sucht Wege aus der finanziellen Krise – beraten von PwC. Ein Entscheid soll im Herbst fallen.
CSEB: «Herausfordernd, aber zufriedenstellend»
Trotz roten Zahlen und leicht rückläufigen Patientenzahlen gibt sich das Center da sandà Engiadina Bassa optimistisch.
Spital STS: Hohe Patientenzahlen bewahren nicht vor Verlust
Sowohl stationär als auch ambulant gab es bei der Spitalgruppe Simmental-Thun-Saanenland 2023 einen Zuwachs.
Spital Lachen bricht Neubau-Projekt ab
Nun soll saniert statt neu gebaut werden – aus finanziellen Gründen, aber auch wegen der Flexibilität.
Spitalzentrum Biel: Sehr rote Zahlen wegen Sonderabschreiber
Andererseits war 2023 ein Wachstumsjahr für die SZB-Gruppe, es gab einen Rekordwert bei den Patientenzahlen. Und die dynamische Entwicklung setze sich 2024 fort.
Vom gleichen Autor
Spitäler: Wann ist die Zitrone ausgepresst?
Die finanziellen Probleme einzelner Spitäler sorgen für kontroverse politische Diskussionen. Nichts führt an der Tatsache vorbei, dass die Tarife und Entschädigungen zeitgemäss angepasst werden müssen. Ansonsten geraten auch die gesunden Häuser absehbar in Schieflage.
Spitäler in der Kostenfalle: Was darf Qualität kosten?
Qualität darf und soll uns etwas kosten. Allerdings sind sich diejenigen, die diesbezügliche Vorgaben machen, selten über die Kostenfolgen ihrer Zertifizierungen und Vorgaben bewusst. Abhilfe schaffen könnte der Einbau einer Kostenfolgeabschätzung.
Halbwahrheiten, Irrtümer und Widersprüche in der Spitaldiskussion
Die Spitaldiskussion ist in der Sackgasse: Zu viele Leute mit zu wenig Fachverständnis reden mit. Halbwahrheiten und Irrtümer werden zu Dogmen und führen zu widersprüchlichen Reformrezepten.