Der letzte Notfall im Tiefenau

Am 15. Dezember mittags schliesst die Notfallaufnahme des Berner Tiefenau-Spitals endgültig. Und damit die letzte Abteilung des sich leerenden Spitals.

, 22. November 2023 um 12:42
image
Auch der Tiefenau-Shuttle - der Transport-Dienst zur nächsten ÖV-Haltestelle - wird bald zum letzten Mal fahren. | zvg
Nun ist klar, wie der Spitalbetrieb am Insel-Standort Tiefenau heruntergefahren wird: Am 8. Dezember werden die Abteilungen Rehabilitation und Akutgeriatrie aufs Insel-Areal gezügelt. Am 14. Dezember wird die letzte ambulante Behandlung durchgeführt.
Und am Freitag, den 15. Dezember, Punkt 12 Uhr, schliesst als letztes die Notfallaufnahme. Künftig hat das Inselspital noch am Hauptstandort sowie in den Regionsspitälern Riggisberg und Aarberg eine Notfallstation.
Das Spitalgebäude gehört der Stadt Bern. Zusammen mit dem Kanton plant sie, aus dem Spital eine Asylunterkunft zu machen.

Über 500 Angestellte umgesiedelt

Mit der Schliessung des Spitals Münsingen im Juni und des Spitals Tiefenau im Dezember haben 1000 Angestellte ihren angestammten Arbeitsort verloren. Mehr als die Hälfte von ihnen konnte das Inselspital offenbar behalten, wie es mitteilt. Sie liessen sich an andere Standorte umsiedeln.
Besonders erfreut ist das Spital, dass in der Pflege 71 Prozent der Mitarbeitenden aus den Spitälern Münsingen und Tiefenau innerhalb der Insel-Gruppe bleiben. Insgesamt habe die Insel weit weniger Angestellten kündigen müssen als erwartet; total seien es bisher 82. Ursprünglich ging das Spital von 200 Kündigungen aus.

In der Stadt nur noch Privatspitäler

In der Stadt Bern gibt es neben dem Inselspital künftig kein öffentliches Spital mehr. Allerdings können Berner Patienten auch als Allgemeinversicherte ein privates Listenspital wählen. In der Stadt betreibt die Lindenhof-Gruppe den Lindenhof, den Sonnenhof und das Engeriedspital. Die Hirslanden-Gruppe bietet die Spitäler Salem, Beau-site und Permanence an.
  • spital
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Hirslanden: Umbau an der Spitze – näher zu den Regionen

Hirslanden-Zürich-Direktor Marco Gugolz zieht als Regional Operations Executive in die Konzernleitung ein.

image

Was geschieht mit dem Spital Thusis?

Die Stiftung Gesundheit Mittelbünden sucht Wege aus der finanziellen Krise – beraten von PwC. Ein Entscheid soll im Herbst fallen.

image

CSEB: «Herausfordernd, aber zufriedenstellend»

Trotz roten Zahlen und leicht rückläufigen Patientenzahlen gibt sich das Center da sandà Engiadina Bassa optimistisch.

image

Spital STS: Hohe Patientenzahlen bewahren nicht vor Verlust

Sowohl stationär als auch ambulant gab es bei der Spitalgruppe Simmental-Thun-Saanenland 2023 einen Zuwachs.

image

Spital Lachen bricht Neubau-Projekt ab

Nun soll saniert statt neu gebaut werden – aus finanziellen Gründen, aber auch wegen der Flexibilität.

image

Spitalzentrum Biel: Sehr rote Zahlen wegen Sonderabschreiber

Andererseits war 2023 ein Wachstumsjahr für die SZB-Gruppe, es gab einen Rekordwert bei den Patientenzahlen. Und die dynamische Entwicklung setze sich 2024 fort.

Vom gleichen Autor

image

SVAR: Neu kann der Rettungsdienst innert zwei Minuten ausrücken

Vom neuen Standort in Hundwil ist das Appenzeller Rettungsteam fünf Prozent schneller vor Ort als früher von Herisau.

image

Kantonsspital Glarus ermuntert Patienten zu 900 Schritten

Von der Physiotherapie «verschrieben»: In Glarus sollen Patienten mindestens 500 Meter pro Tag zurücklegen.

image

Notfall des See-Spitals war stark ausgelastet

Die Schliessung des Spitals in Kilchberg zeigt Wirkung: Nun hat das Spital in Horgen mehr Patienten, macht aber doch ein Defizit.