Das Thema Impfen ist derzeit wieder ein Dauerbrenner. Nun sorgt die Gesundheitspolitikerin Ruth Humbel mit einem brisanten Vorschlag für Aufsehen. Die Aargauer CVP-Nationalrätin verlangt, dass der Bund einen Impfzwang mit Bussensystem prüfe, sofern die angestrebte Impfquote von 95 Prozent nicht bald erreicht werde. Dies berichtet
die Zeitung «Blick». Derzeit sind laut offiziellen Statistiken erst 87 Prozent der Bevölkerung gegen Masern geimpft. «Wer seine Kinder nicht impft, ist asozial», sagt Humbel. Solche Personen würden wissenschaftliche Erkenntnisse ignorieren und bei einer Erkrankung ganz egoistisch vom guten Schweizer Gesundheitssystem profitieren.
Einkommensabhängige Bussen einführen
Die Verwaltungsrätin bei Concordia und Swiss Medical Network (SMN) verlange weiter, auch eine höhere finanzielle Beteiligung an den Heilungskosten für nicht geimpfte Personen zu prüfen. Unterstützt wird sie von ihrem Nationalratskollegen Lorenz Hess, wie die Zeitung weiter schreibt.
Hess wolle im Parlament einen entsprechenden Vorstoss einreichen. Auch der BDP-Politiker und VR-Präsident bei Visana ziehe ein Impfzwang in Erwägung – respektive eine Sanktionsmöglichkeit für Impfgegner, etwa eine einkommensabhängige Busse für jene Eltern, deren Kindern beim Schuleintritt nicht geimpft seien.
Bereits zwei Masern-Tote
Eine Impfpflicht eingeführt haben etwa bereits Länder wie Frankreich, Italien und einige östliche Länder. Auch Deutschland und weitere Länder diskutieren ein Obligatorium samt Bussensystem. Andere Länder wenden bereits finanzielle Sanktionsmöglichkeiten an, zum Beispiel die USA.
Im laufenden Jahr 2019 hat sich die Zahl der Masernfälle in der Schweiz im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht. 160 Masern-Erkrankungen wurden bislang gezählt. Zwei Männer sind an den Folgen der Krankheit
sogar bereits gestorben. Es sind die ersten Masern-Toten seit zehn Jahren.