Palliative Care: Schweizer sprechen kaum mit Ärzten übers Sterben

Laut einer Befragung des Bundesamts für Gesundheit denken die meisten Schweizer über die Behandlung am Lebensende nach, aber nur die wenigsten sprechen mit den Gesundheitsprofis über ihre Wünsche.

, 10. April 2018 um 16:11
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Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat im Rahmen einer Befragung die Bedürfnisse und Wünsche der Schweizer Bevölkerung am Lebensende untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass über 80 Prozent der Befragten über das Sterben nachdenken. Sie finden, dass Palliative Care allen schwer kranken und sterbenden Menschen zur Verfügung stehen sollte. 

Kaum Gespräche mit Profis 

Zwei Drittel haben sich auch schon konkret Gedanken dazu gemacht, welche Art der Behandlung und Betreuung sie am Lebensende in Anspruch nehmen möchten. Die Hälfte der Befragten findet, dass man sich mit diesen Themen auseinandersetzen sollte, wenn man noch gesund ist. Frauen machen sich wesentlich häufiger Gedanken zum Thema. 
Bei der Frage, mit welchen Personengruppen über das Lebensende gesprochen wird, bevorzugen fast alle Befragten Personen aus ihrem persönlichen Umfeld, also Partnerin oder Partner, Eltern, Kinder und Freunde. 

Lieber der Arzt als die Pflegefachfrau

Ärzte oder Pflegepersonen werden als Gesprächspartner nur am Rand berücksichtigt: Lediglich 8 Prozent der Befragten sprechen mit Ärzten oder anderen Gesundheitsfachpersonen über ihre Behandlungswünsche. Insgesamt fällt es den Befragten leichter, sich mit einem Arzt oder einer Ärztin auf das Lebensende vorzubereiten als mit einer anderen medizinischen Fachperson wie etwa einer Pflegefachfrau. 
Der Anteil ist seit der letzten Befragung im Jahr 2009 markant zurückgegangen, dies vor allem wegen der Altersklasse der 35- bis 64-jährigen, die das Gespräch mit den Profis offenbar immer weniger suchen. Bei der Gruppe der über 65-jährigen ist das Verhalten praktisch stabil geblieben. 
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Gewünschter Sterbeort nach Sprachgebiet (Quelle: Befragung Palliative Care 2017, Berechnungen BASS)

Zu Hause sterben

In der Umfrage ging es auch um den Ort, an dem die Befragten sterben möchten. Dabei ist der Wunsch, zu Hause zu sterben, in der Schweizer Bevölkerung stark verbreitet. 72 der Befragten gaben an, das Lebensende in den eigenen vier Wänden verbringen zu wollen. 8 Prozent möchte in einem Spital sterben, 5 Prozent in einem Hospiz, 4 Prozent in einem Alters- oder Pflegeheim. 11 Prozent nennen einen anderen Ort wie etwa die Natur.
Der Wunsch, daheim zu sterben, ist im deutschen Sprachgebiet deutlich ausgeprägter als im französischen. Besonders die Akzeptanz des Sterbens in einem Hospiz ist mit 9 Prozent im französischen Sprachraum deutlich höher als im deutschen mit nur 3 Prozent. 
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