10’434 – so viele Personen haben sich hierzulande im vergangenen Jahr für eine Ausbildung im Pflegebereich entschieden.* Stufenübergreifend dürfte von einem Zuwachs von fünf Prozent die Rede sein, schreibt die nationale Dachorganisation der Arbeitswelt Gesundheit (Odasanté).
Rund ein Viertel mehr Eintritte bei den Pflegefachpersonen
Der Trend ist schon lange zu beobachten: In den vergangenen Jahren – konkret von 2015 bis 2021 – ist die Zahl der neuen Eintritte im Pflegebereich stetig gestiegen. Bei den diplomierten Pflegefachpersonen HF haben die Eintritte um fast 27 Prozent zugenommen, bei den Fachfrauen und Fachmännern Gesundheit (FaGe) um 21,6 Prozent.
Auch diese beiden Ausbildungen finden Zuspruch
Gemäss Odasanté kommen auch die Ausbildungen zur Assistentin Gesundheit und Soziales (EBA) sowie zum Medizinproduktetechnologen (EFZ) gut an. Letztere bereiten in Spitälern chirurgische Instrumente, Geräte für Diagnostik und Pflegeutensilien auf. Sie reinigen, desinfizieren und sterilisieren die Medizinprodukte.
«Der Beruf des Medizinproduktetechnologen/der Medizinproduktetechnologin EFZ wird allgemein bekannter», schreibt Odasanté auf Anfrage. Dadurch steige auch das Interesse an der Ausbildung.
Diese gibt es erst seit 2018. Im vergangenen Jahr nahmen die ersten 31 Absolventinnen und Absolventen ihr eidgenössisches Fähigkeitszeugnis entgegen, und 39 Personen haben mit der Ausbildung begonnen. Bei der Odasanté geht man davon aus, «dass 2022 die Nachfrage mindestens konstant bleibt».
Eintritte in die Ausbildung Medizinproduktetechnologe/in auf Sekundarstufe II. Quelle: Bundesamt für Statistik, bereitgestellt von Odasanté.
> Aktuelle Zahlen zu den Ausbildungen im Gesundheitsbereich Auch beliebt: Medizinisch-technische Berufe
Interessant ist auch die Entwicklung bei den medizinisch-technischen Berufen, insbesondere im Bereich der Operationstechnik und der biomedizinischen Analytik: Verglichen mit 2020 beträgt hier die Zunahme der Eintritte 24 bzw. 18 Prozent.
Weshalb sind gerade diese Berufe, in denen mehr die Technik als der Mensch im Vordergrund steht, so beliebt? Odasanté vermutet, «dass wegen der Pandemie die Gesundheitsberufe als Ganzes stärker wahrgenommen worden sind – also auch die medizinisch-technischen Berufe». Diese seien – wie die Berufe im Pflegebereich – systemrelevant und stünden für Sinnhaftigkeit.
Auch die Ausbildung zur Radiologiefachfrau / zum Radiologiefachmann HF sei für viele eine Option: Hier bleibt die Zahl der Eintritte sowohl 2020 als auch 2021 konstant bei 108.
Acht neue eidgenössische Prüfungen
Urs Sieber, Geschäftsführer von Odasanté, findet: «Es bleibt wichtig, die Zahl der Ausbildungsplätze weiter zu erhöhen und die Mitarbeitenden auf allen Stufen aktiv zu fördern, zum Beispiel mit Weiterbildungen auf Stufe Tertiär im Bereich der Höheren Fachschulen oder der eidgenössischen Prüfungen.» Von
letzteren gibt es seit 2021 acht neue, etwa die Höheren Fachprüfungen in Onkologiepflege, Nephrologiepflege oder Diabetesfachberatung.
* Berücksichtigt wurden hier Assistentinnen und Assistenten Gesundheit und Soziales (EBA), Fachfrauen und Fachmänner Gesundheit (EFZ), diplomierte Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner HF und BSc in Pflege (FH).
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