Wie der Name verrät, wurde die britische Corona-Variante B 1.1.7 im Dezember 2020 zuerst in London und Südost-England nachgewiesen. Dort verbreitete sie sich rasant und erreichte bis Ende Januar mehr als 80 Länder, auch die Schweiz. Wie das BAG an seiner heutigen Medienkonferenz mitteilt, machen die neuen Virusvarianten mittlerweile sogar rund 90 Prozent der Infektionen aus.
Die Befürchtungen der Experten anfangs waren, dass sich diese Variante nicht nur schneller ausbreitet, sondern die Erkrankung auch schwerwiegender verläuft. Jetzt gibt eine
neue Studie, die in der medizinischen Fachzeitschrift «The Lancet» publiziert wurde, Entwarnung.
Laut eines Experten-Teams zeigten Menschen, die mit der ansteckenderen Variante des Corona-Virus B1.1.7 infiziert wurden und in einem Spital behandelt wurden, keine schwereren Symptome und noch viel wichtiger: kein höheres Sterberisiko.
Daten bringen Beruhigung
«Unsere Daten bieten eine erste Beruhigung, dass sich der Schweregrad bei hospitalisierten Patienten mit dieser Variante nicht merklich von dem Schweregrad bei Patienten ohne diese Variante unterscheidet», werden die Forscher zitiert.
341 Patienten wurden für die Studie untersucht. 198 (58 Prozent) waren mit der Variante B.1.1.7. infiziert. Sie hatten zwar eine höhere Virenlast, aber keine höhere Sterblichkeit und keine schwereren Verläufe. Die höhere Viruslast ist Bestandteil weiterer Untersuchungen.
Impfstoffe beim britischen Mutanten wirksam
In einer weiteren
Studie in «The Lancet» kommen die Forscher ebenfalls zum Schluss, dass der britische Virus-Mutant keine schwereren Symptome oder Verläufe mit sich bringt. Ausgewertet wurden Angaben von 36'920 Personen, die ihre Symptome in der «Covid Symptom Study App» des Vereinigten Königreichs registriert hatten.
Aufatmen können die Impfwilligen hinsichtlich der Vakzine: Die Ergebnisse der Experten deuten darauf hin, dass Impfstoffe wahrscheinlich gegen diese neue Variante wirksam bleiben werden.