Gesundheitsdaten: Einmal erfassen, vielfach nutzen

Mit der neuen Datenplattform senkt das Bundesamt für Statistik den Bürokratieaufwand für Spitäler: Es soll Schluss sein mit Mehrfachmeldungen für Statistik, Qualitätskontrolle und Tarifstellen.

, 22. August 2025 um 11:45
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Symbolbild:>Unsplash
Das Bundesamt für Statistik (Bfs) hat mit Spitälern, Kantonen, Versicherern und weiteren Partnern die Plattform SpiGes geschaffen: Damit soll die Datenerhebung und -nutzung im stationären Gesundheitswesen vereinfacht werden.
Es ist ein vielbeklagtes Problem: Von Spitälern, Kliniken, Praxen verlangen diverse Institutionen ständig Daten – und oft sind es dieselben Daten, ob für Statistik, Qualitätskontrolle, die kantonale Spitalplanung oder für Tarifverhandlungen. Mit SpiGes soll künftig ein einmaliger Datensatz, der von mehreren Institutionen genutzt werden kann, genügen. Dieses sogenannte «Once-Only-Prinzip» soll den Verwaltungsaufwand deutlich senken und Doppelspurigkeiten vermeiden.
Die Plattform ersetzt seit diesem Jahr die bisherige medizinische Statistik der Krankenhäuser (MS). Wie das Bfs schreibt haben bis Mitte August 382 von 386 Spitalstandorten ihre Daten hochgeladen – ein Anteil von 99 Prozent.
Die Daten bleiben zentral verfügbar und werden sowohl automatisiert als auch manuell geprüft, da sie unter anderem für die Bestimmung der Spitaltarife genutzt werden.
SpiGes ermöglicht eine gemeinsame Prüfung: Unklarheiten können direkt in thematischen Chats zwischen Spitälern, Kantonen, Versicherern und weiteren Partnern geklärt werden, wodurch Rückfragen entfallen und die Datenqualität transparent nachvollziehbar ist.
Das Projekt ist Teil des nationalen Programms zur effizienteren Datenbewirtschaftung (NaDB) und wurde inzwischen ins Programm Digisanté überführt, das die digitale Transformation des Gesundheitswesens vorantreiben will.
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