Obschon die Auslastung in der Barmelweid im vergangenen Jahr auf 97,6 Prozent gestiegen ist, schliesst die Klinik das Jahr 2023 mit einem Verlust von 0,8 Millionen Franken ab.
Dafür sind vor allem zwei Faktoren verantwortlich, so die
Mitteilung der Klinikleitung: einerseits die markant gestiegenen Sachkosten – mit Energie-, Finanzierungs- und Warenkosten – und andererseits die höheren Personalkosten.
«Gleichzeitig sind die Tarife stagnierend – ein automatischer Teuerungsausgleich fehlt im Tarifierungssystem», erklärt Verwaltungsratspräsident Daniel Heller: «Auch eine maximale Auslastung kann diese Entwicklung nicht kompensieren.»
Tatsächlich hat die Barmelweid im vergangenen Jahr ihr Auslastungsziel übertroffen: Die Pflegetage konnten von 94‘899 im Jahr 2022 auf 95‘869 im Jahr 2023 gesteigert werden.
Neue Station
Trotzdem will die Barmelweid ihr Angebot in der Psychosomatischen Medizin und Psychotherapie ausbauen – «um möglichst schnell etwas Druck aus dem System mit den sehr langen Wartezeiten zu nehmen», wie es in der Mitteilung heisst.
CEO Serge Reichlin betont: «Der Bedarf an Therapieplätzen steigt und die Wartelisten werden immer länger. Dem wollen wir mit einer neuen Station mit 12 Betten entgegenwirken».
Dass das neue Angebot «Barmelweid Plus» für Zusatzversicherte sei, entspreche einerseits den gestiegenen Bedürfnissen der Patienten, andererseits der Forderung der Krankenkassen, solche Angebote bereitzustellen.
Mehr Patienten aus Nachbarkantonen
Genutzt würden die Angebote der Aargauer Klinik vermehrt auch von aus den Nachbarkantonen, denn die Barmelweid konnte 2023 ihre Leistungsaufträge im Bereich Psychiatrie erweitern.
«Neben dem Kanton Aargau ist die Barmelweid seit Anfang 2024 auch auf den Spitallisten der Kantone Solothurn, Baselland und Basel-Stadt und kann für diese Kantone nun gleichlautende Leistungsaufträge ausweisen», so Reichlin.
In der Rehabilitation und in der Akutsomatik bleiben die bisherigen Leistungsaufträge bestehen, zusätzliche Bewerbungen in den der Kantonen Aargau, Baselland und Basel-Stadt sind zurzeit in Prüfung.