Wo Ärzte und Ärztinnen am meisten verdienen

Europäische Ärzte verdienen deutlich weniger als ihre Kollegen und Kolleginnen in den USA.

, 25. Oktober 2023 um 15:25
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In den USA - hier das Rush-Hospital in Chicago - verdienen Ärzte und Ärztinnen am meisten. | Wikimedia
Eine Umfrage des Gesundheitsportals «Medscape» zeigt riesige Lohnunterschiede für Ärzte und Ärztinnen – je nachdem, in welchem Land sie tätig sind.
  • Am meisten verdienen amerikanische Ärzte. Im Durchschnitt sind es umgerechnet 310’000 Franken pro Jahr.
  • Kanadische Ärzte kommen auf etwa 240'000 Franken.
  • Am wenigsten verdienen Ärzte in Mexiko, nämlich nur gerade 17’000 Franken jährlich.
  • In Deutschland, dem Land mit dem höchsten Einkommen unter den untersuchten europäischen Ländern, verdienen Ärzte im Durchschnitt rund 140’000 Franken.
In Europa verdienen die portugiesischen Ärzte mit 40'000 Franken am wenigsten, gefolgt von den spanischen Berufskollegen mit 55'000 Franken. In Grossbritannien verdienen Ärzte fast das Doppelte, nämlich rund 110'000 Franken. Im Mittelfeld liegen Frankreich mit gut 80'000 Franken und Italien mit rund 60'000 Franken.

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Quelle: Medscape

Ärzte verdienen mehr als Ärztinnen

Auffällig ist: Die Einkommen von Ärzten waren durchwegs deutlich höher als die von Ärztinnen – mit deutlichen Unterschieden von Land zu Land. Am grössten war der Unterschied in Portugal, wo Männer 56 Prozent mehr erhalten als Frauen. Den geringsten Gehaltsvorsprung haben männliche Ärzte im benachbarten Spanien mit 15 Prozent.

Generell hohe US-Löhne

Der Report nennt mehrere Gründe für die grossen Lohn-Unterschiede. In den USA und in Kanada seien die Löhne Gehälter für hochqualifizierte, gut ausgebildete Arbeitnehmer generell hoch. In diesen Ländern gebe es auch weniger Ärzte pro Kopf als in anderen Industrieländern, und der Mangel an Arbeitskräften treibe die Löhne in die Höhe.

Langes Studium

Ausserdem absolvieren Ärzte in den USA und in Kanada in der Regel ein 4-jähriges Grundstudium und ein 4-jähriges Medizinstudium, bevor sie ihre Facharztausbildung beginnen. In den europäischen Ländern hängen die Löhne oft davon ab, wie stark das Gesundheitswesen reglementiert ist.

Und in der Schweiz?

Für die Schweiz hat die Studie keine Zahlen erhoben. Eine Studie des Bundesamts für Gesundheit (BAG) zeigte 2018, dass frei praktizierende Fachärztinnen und -ärzte ein jährliches Medianeinkommen von 257'000 Franken haben.
Die höchsten Medianeinkommen werden unter anderem in der Neurochirurgie (697'000 Franken) und in der Gastroenterologie (672'000 Franken) erzielt. Angestellte Fachärztinnen und -ärzte haben ein Medianeinkommen von 197'000 Franken. Medianeinkommen bedeutet, dass die eine Hälfte der genannten Gruppe ein tieferes und die andere Hälfte ein höheres Einkommen erzielt.
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