Weshalb die Kosten beim Spital Wolhusen 'explodieren'

52 Millionen Franken mehr soll der Neubau des Standorts Wolhusen des Luzerner Kantonsspitals kosten. Die Gründe wurden nun publik.

, 31. Oktober 2023 um 06:21
image
2028 soll der Neubau des Spitals Wolhusen eröffnet werden. | Luks
Lang ist die Liste der Spitäler, deren Neubauten deutlich teurer werden als ursprünglich budgetiert. Zuletzt entflammte deshalb in Basel eine hitzige Debatte um den Campus Gesundheit des Universitätsspitals Basel: Wie Medinside berichtete kann das UKB sein 1,7-Milliarden-Projek nicht aus der eigenen Tasche bezahlen und benötigt von der Basler Regierung ein Darlehen von über 300 Millionen Franken.

Kostenexplosion

Nun ist auch der Neubau des Standorts Wolhusen des Luks von einer Kostenexplosion betroffen, wie die «Luzerner Zeitung» schreibt. Anstelle der angekündigten 120 Millionen dürfte die Anlage 172 Millionen Franken kosten. Weshalb es zu Mehrkosten von über 50 Millionen Franken kommt, wurde nun in einem Schreiben an die Regierung aufgeschlüsselt und öffentlich gemacht.
Demnach war beim Spatenstich im August 2022 zwar noch die Rede von den 120 Millionen Franken – laut dem Schreiben war man allerdings schon Ende 2019 von 138 Millionen Baukosten ausgegangen. Und genau darauf bezieht das Luks nun seine Kostenveränderung, womit es 'lediglich' von 34 Millionen Franken Mehrkosten spricht.

Die Gründe:

  • 19 Millionen führt das Spital auf die Bauteuerung zurück,
  • 10 Millionen auf Projektänderungen in Form von Photovoltaikanlagen auf Dächern; zusätzlichen Bodenstabilisierungen bei einem und dem Werkhofgebäude; Anpassungen an das neue Leistungsangebot laut dem Regierungsratsbeschluss vom Juli 2022; energetischen Optimierungen im Sinne der Minergie-P-Standards; Optimierungen der Gebäudetechnik.
  • Die restlichen 5 Millionen machen Projektentwicklungen aus.
Vor zwölf Jahren wurde der Neubau des Spitals Wolhusen beschlossen, Ende 2022 hätte es eröffnet werden sollen. Nun ist die Einweihung auf 2028 geplant.
  • spital
  • LUKS
  • spital wolhusen
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Nach abruptem Abgang: Die Psychiatrie St. Gallen hat wieder eine Direktorin

Steffi Weidt wird im April 2024 Direktorin 'Medizin und Psychologie' der Psychiatrie St. Gallen.

image

Urologie: 44 Spitäler wollten – diese 27 dürfen

In der Hochspezialisierten Medizin (HSM) wurden neue Leistungsaufträge vergeben – diesmal für zwei komplizierte Urologie-Operationen.

image

Männergesundheit: «Vorsorge lohnt sich»

Männer sterben früher als Frauen. Auch, weil sie sich weniger um ihre Gesundheit kümmern, meint Prof. Dr. med. Stephen Wyler, Chefarzt und Klinikleiter Urologie sowie Leiter des Prostata- und Uroonkologischen Zentrums am Kantonsspital Aarau KSA.

image

Dem See-Spital bleibt das neue Medical-Center versagt

Das See-Spital Horgen kapituliert: Es verzichtet auf den geplanten Neubau.

image

Schon wieder eine Entlassung am Bürgerspital

Angestellt und nach anderthalb Jahren schon wieder weg: Die Solothurner Spitäler haben einen Chefarzt freigestellt.

image

Spitäler Schaffhausen brauchen neue Führung

Spitalratspräsident Alphons Schnyder tritt überraschend zurück. Die Suche nach einem Nachfolger beginnt in Kürze.

Vom gleichen Autor

image

BAG senkt Arzneimittelpreise bei 350 Medikamenten

Die Preise werden dabei durchschnittlich zehn Prozent billiger. Das Bundesamt für Gesundheit erhofft sich dadurch Einsparungen von 120 Millionen Franken.

image

«Künstliche Intelligenz wird Ärzte ersetzen, davon bin ich überzeugt»

KI stellt immer häufiger Diagnosen, an denen Mediziner scheiterten. Wie sehr wird der Arztberuf dadurch angegriffen?

image

Inselspital: Beat Roth wird Nachfolger von George Thalmann

Beat Roth wird Klinikdirektor und Chefarzt der Universitätsklinik für Urologie der Insel Gruppe.