Werden die Ordensschwestern nun doch verkaufen?

Der Verein St. Anna Steinerberg zeigte bislang kein Interesse, die Liegenschaft des im März geschlossenen Alters- und Pflegeheims zu verkaufen. Nun keimt dennoch Hoffnung auf.

, 10. Oktober 2023 um 06:02
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Das wunderschön gelegene Alters- und Pflegeheim St. Anna auf dem Steinerberg ist seit März geschlossen. | Screenshot
Es gibt sie noch, Alters- und Pflegeheime, die dank dem gutwilligen Einsatz von Ordensschwester funktionieren. Im Fall vom Steinerberg muss es heissen: «gab sie noch».
Im März musste es nach fast hundert Jahren geschlossen werden, nachdem Schwestern der «Anbeterinnen des Blutes Christi» seit 1927 für betagte Menschen im Einsatz standen.

Neue Hoffnung

Wie der «Bote der Urschweiz» berichtet, «keimt so etwas wie ein neuer Hoffnungsstrahl für die Gemeinden Sattel, Rothenthurm und Steinerberg auf.» Sie hätten beschlossen, für ihre Seniorenbetreuung ein gemeinsames, neues Heim zu realisieren.
Doch der Verein St. Anna Steinerberg als Besitzer der Liegenschaft zeigte offenbar kein Interesse, ihre Liegenschaft zu verkaufen, so dass die Gemeinden nach alternativen Standorten Ausschau hielten. Laut dem «Boten der Urschweiz» sässen nun aber neue Vorstandsmitglieder am Ruder und die Verhandlungen konnten wieder aufgenommen werden.

49 betagte Menschen

Am 13. Januar 2023 berichtete die Nachrichtensendung «Schweiz Aktuell», dass 49 Bewohnerinnen und Bewohner im hohen Alter drei Monate Zeit hätten, ein neues Heim zu suchen.
Schwester Johanna Rubin war Präsidentin des Vereins St. Anna Steinerberg. Sie sagte in der Sendung, wegen des Fachkräftemangels hätten keine Bewohnerinnen mehr aufgenommen werden können. Damit sanken Mieteinnahmen, während gleichzeitig die Ausgaben generell gestiegen sind. «Das hat unseren Finanzhaushalt durcheinandergebracht».

Gemeinden stehen in der Pflicht

Für Felix Reichlin, der Gemeindepräsident von Steinerberg, ist klar, dass nun Kanton und Gemeinden in der Pflicht stehen, über die Bücher müssten und selber die Kontrolle über die Heime ausüben müssten. «Wir können die Leute nicht auf die Strasse stellen und ihnen sagen, schauen sie, es ist zu teuer», wie er in «Schweiz Aktuell» sagte. Sie hätten auch ihren Lebtag gearbeitet und Steuern bezahlt.
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