Studie: Wer gut schläft, hat eher ein gesundes Herz

Es gibt einen Zusammenhang zwischen Schlafstörungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dies zeigt eine Langzeitstudie um Forscher des Universitätsspitals Lausanne.

, 23. Oktober 2023 um 12:31
image
Die Verbesserung des Schlafes kann die Herz-Kreislauf-Gesundheit schützen. | zvg
Schlechter Schlaf, sowohl in Bezug auf die Qualität als auch auf die Dauer, wird immer wieder mit gesundheitlichen Problemen wie Stimmungsschwankungen, Depressionen, Gewichtszunahme, Infektionen, Diabetes oder Bluthochdruck in Verbindung gebracht. Forschende des Universitätsspitals Lausanne (CHUV) und des Institut National de la Santé et de la Recherche Médicale in Frankreich haben nun das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Zusammenhang mit Schlafstörungen untersucht.
Ihre Studie, die im «European Heart Journal» veröffentlicht wurde, zeigt, dass fünf Aspekte des Schlafs das Risiko von Herzerkrankungen und Schlaganfällen erheblich beeinflussen. Die Forscher untersuchten das Risiko für akutes Koronarsyndrom oder Schlaganfall in Bezug auf folgende fünf Schlafaspekte:
  • die Schlafdauer pro Nacht,
  • den Chronotyp (ob man ein Morgen- oder Abendmensch ist),
  • die Häufigkeit von Schlafstörungen,
  • übermässige Tagesschläfrigkeit und
  • Schlafapnoen.

63 Prozent geringeres Risiko

Die Wissenschaftler haben die fünf Dimensionen in einen einzigen Score integriert, der mit Hilfe eines Fragebogens ermittelt wurde. Dieser reichte von 0 bis 5. Der Score wurde bei den Teilnehmern zu Beginn der Studie und erneut nach zwei bis fünf Jahren berechnet. Das Auftreten von kardiovaskulären Ereignissen wurde anschliessend während 8 bis 10 Jahren beobachtet.
Durch die Kombination der Daten mit über 15'000 Teilnehmern bestätigte die Analyse, dass ein höherer Ausgangsscore – und damit eine bessere Schlafqualität – das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senkt. Optimal schlafende Personen mit einem Score von 5 (10 Prozent der Teilnehmenden) hatten dabei ein um 63 Prozent geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Personen mit einem Score von 0 bis 1 (9 Prozent der Teilnehmenden).

  • CHUV
  • Forschung
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Unispital will sein Pflegeheim nicht mehr

Das Universitätsspital Lausanne will kein eigenes Pflegeheim mehr betreiben. Das Heim La Rosière gehört deshalb künftig der Stiftung Belle Saison.

image

Forscher lassen Zähne nachwachsen

Japanische Forscher haben Zahnknospen entdeckt, welche durch die Hemmung eines Gens zum Wachstum angeregt werden könnten.

image

Forschung: Rockmusik gegen Diabetes?

Könnte laute Rockmusik in Zukunft Typ-1-Diabetes heilen? Forschende der ETH Zürich haben eine Genschalter entwickelt, der darauf reagiert.

image

Forschung: Sichtbare Röntgenstrahlung

Ein Luzerner Foschungsprojekt macht mit 'Augmented Reality' Röntgenstrahlung sichtbar. Damit soll der Strahlenschutz verbessert werden.

image

Impfhoffnung gegen tödliches Gliom

Ein Impfstoff, der auf die Mutation des Glioms zugeschnitten ist, macht neue Hoffnung in der Hirntumor-Behandlung.

image

Medizin-Nobelpreis für Impfstoff-Pioniere

Zwei bekannte Visionäre hinter den Covid-Impfstoffen werden für ihre Forschung an MRNA-Impfstoffen mit dem Nobelpreis für Medizin 2023 ausgezeichnet.

Vom gleichen Autor

image

Gesundheitswesen: Italien will Steuer für Grenzgänger

Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni will italienische Grenzgänger in der Gesundheitsbranche besteuern, um dem Pflegenotstand im eigenen Land zu begegnen.

image

Wechsel im medizinischen Leitungsteam der Klinik Hildebrand

Paolo Rossi übernimmt in der auf Neuroreha spezialisierten Tessiner Clinica Hildebrand die Funktion des Chefarztes.

image

Spital Einsiedeln: Geburtsabteilung öffnet erst nächstes Jahr wieder

Die Geburtenabteilung des Ameos Spitals Einsiedeln bleibt geschlossen. Grund ist Personalmangel.