Studie: Wer gut schläft, hat eher ein gesundes Herz

Es gibt einen Zusammenhang zwischen Schlafstörungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dies zeigt eine Langzeitstudie um Forscher des Unispitals Lausanne.

, 23. Oktober 2023 um 12:31
letzte Aktualisierung: 30. April 2024 um 14:46
image
Die Verbesserung des Schlafes kann die Herz-Kreislauf-Gesundheit schützen. | zvg
Schlechter Schlaf, sowohl in Bezug auf die Qualität als auch auf die Dauer, wird immer wieder mit gesundheitlichen Problemen wie Stimmungsschwankungen, Depressionen, Gewichtszunahme, Infektionen, Diabetes oder Bluthochdruck in Verbindung gebracht.
Forschende des Universitätsspitals Lausanne (CHUV) und des Institut National de la Santé et de la Recherche Médicale in Frankreich haben nun das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Zusammenhang mit Schlafstörungen untersucht.
Ihre Studie, die im «European Heart Journal» veröffentlicht wurde, zeigt, dass fünf Aspekte des Schlafs das Risiko von Herzerkrankungen und Schlaganfällen erheblich beeinflussen. Die Forscher untersuchten das Risiko für akutes Koronarsyndrom oder Schlaganfall in Bezug auf folgende fünf Schlafaspekte:
  • die Schlafdauer pro Nacht,
  • den Chronotyp (ob man ein Morgen- oder Abendmensch ist),
  • die Häufigkeit von Schlafstörungen,
  • übermässige Tagesschläfrigkeit und
  • Schlafapnoen.

63 Prozent geringeres Risiko

Die Wissenschaftler haben die fünf Dimensionen in einen einzigen Score integriert, der mit Hilfe eines Fragebogens ermittelt wurde. Dieser reichte von 0 bis 5. Der Score wurde bei den Teilnehmern zu Beginn der Studie und erneut nach zwei bis fünf Jahren berechnet. Das Auftreten von kardiovaskulären Ereignissen wurde anschliessend während 8 bis 10 Jahren beobachtet.
Durch die Kombination der Daten mit über 15'000 Teilnehmern bestätigte die Analyse, dass ein höherer Ausgangsscore – und damit eine bessere Schlafqualität – das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senkt. Optimal schlafende Personen mit einem Score von 5 (10 Prozent der Teilnehmenden) hatten dabei ein um 63 Prozent geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Personen mit einem Score von 0 bis 1 (9 Prozent der Teilnehmenden).

  • CHUV
  • Forschung
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Genolier Innovation Hub: Wo sich medizinische Visionen und klinische Praxis treffen

Der Genolier Innovation Hub wird an diesem Wochenende eröffnet. Der Campus am Genfersee soll weltweit bekannt werden – wegen Firmen, die hier an den Grenzen der Medizin forschen.

image

«Wir sind einzigartig – weil wir eine Lücke füllen»

Die Schweiz hat ein neues Zentrum für Medizinforschung: den Genolier Innovation Hub mit Anna Gräbner als CEO. Hier erklärt sie, wie Spitzen-Medtech und klinische Arbeit am Genfersee aufeinandertreffen.

image

Grippeimpfung für den Hausgebrauch – Sammeltest für 12 Atemwegsviren

In den USA will die FDA die Grippeimpfung fördern: Man kann sie jetzt als Nasenspray aus der Online-Apotheke bestellen – rezeptfrei. Und: Roche kündigt Test-Revolution an.

image

SAKK: Aspirin als Mittel gegen Darmkrebs

Eine internationale Studie unter Leitung von Onkologen aus Thun und St. Gallen zeigte eine starke Wirkung bei bestimmten Patienten.

image

ETH und USZ: Gängiges Medikament zeigt Wirkung gegen Glioblastome

In Tests schaffte es ein Antidepressivum, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden und Zellen des bösartigen Hirntumors wirksam zu bekämpfen.

image

Balzan Preis 2024 für Michael N. Hall

Die mit 750’000 Franken dotierte Auszeichnung würdigt die Erkenntnisse des Uni-Basel-Forschers zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Vom gleichen Autor

image

Kantonsspital Glarus verliert GL-Mitglied

Thomas Kühnis, Chef der Finanzen, Informatik und Betriebe, verlässt nach neun Jahren die Geschäftsleitung des Kantonsspitals Glarus.

image

Neue Ärzte-Tarife auf dem Weg zur Genehmigung

Die Tarifpartner beantragen wie geplant die Genehmigung eines Tarifsystems aus ambulanten Pauschalen und Tardoc.

image

Schatten über dem Verkauf des Spitals Flawil

Wurden beim Verkauf des Spitals Flawil die Vertragspartner getäuscht? Mehrere Kantonsparlamentarier verlangen Antworten von der St.Galler Regierung.