Studie: Tetris soll gegen Geburts-Trauma helfen

Eine gross angelegte Studie an Schweizer Universitätsspitälern zeigt das erstaunliche Präventionspotenzial von Tetris als Therapie nach traumatischen Geburten.

, 29. September 2023 um 12:23
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Kurz, kostengünstig und für jeden zugänglich: Tetris als Therapie. | Unsplash
Ein 15-minütige Tetris-Spiel kann Frauen, die eine schwierige Geburt erlebt haben, vor Symptomen einer posttraumatischen Belastungsstörung bewahren. Dies zeigt eine Studie der Universitätsspitäler Lausanne (CHUV) und Genf (HUG), die in der Fachzeitschrift «Molecular Psychiatry» veröffentlicht wurde.
An der Studie unter der Leitung von Antje Horsch von der Universität Lausanne nahmen 146 Frauen teil, von denen die eine Hälfte in den ersten sechs Stunden nach einem Notkaiserschnitt Tetris spielte und die andere Hälfte ein Placebo einnahm. Die Tetris-Gruppe zeigte bis zu sechs Monate nach der Geburt signifikant weniger PTSD-Symptome.

Tetris beeinflusst die Konsolidierung traumatischer Bilder

Durch die Aktivierung des «visuospatialen» Bereichs des Gehirns, der für die visuelle Wahrnehmung und die räumliche Orientierung zuständig ist, könnte Tetris die Konsolidierung traumatischer Bilder beeinflussen. Diese Bilder spielen eine zentrale Rolle bei der Entwicklung einer posttraumatischen Belastungsstörung. Die Studie ist die erste, die die Wirksamkeit dieser Intervention im Zusammenhang mit einer schweren Geburt nachweist.
Die Ergebnisse dieser vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) finanzierten Studie eröffnen Möglichkeiten für eine Routineintervention zur Verhinderung der Entwicklung einer posttraumatischen Belastungsstörung im Zusammenhang mit einer Geburt, aber auch mit anderen traumatischen Ereignissen. PTSD ist eine häufige psychische Störung, von der jede fünfte Frau nach einem Notkaiserschnitt betroffen sein soll.

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