Das Pharma-Unternehmen Astra-Zeneca fühlt sich düpiert. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) wollte einen Grippe-Impfspray nicht zu den Bedingungen der Firma kaufen. Deshalb hat Astra-Zeneca die Markteinführung gestoppt.
Dem BAG war der Impfstoff zu teuer
Das BAG begründete seine Ablehnung damit, dass ein Vergleich zu anderen, gleich wirksamen Grippeimpfstoffen gezeigt habe, dass der Preis mehr als doppelt so hoch sei. Deshalb habe man keine Vergütungslösung gefunden.
Die Behörde wäre offenbar sogar bereit gewesen, einen höheren Preis zu akzeptieren, mit der Einschränkung, dass die nasale Impfung auf bestimmte Personengruppen mit medizinischem Bedarf limitiert worden wäre, etwa auf Personen mit Angst vor Spritzen.
Hätte sich nicht gelohnt
Astra-Zeneca wollte dies aber nicht. Die Schweiz sei ein kleiner Markt. Damit sich die Markteinführung lohne, müssten gewisse Mindestmengen hergestellt und den Patienten zugänglich gemacht werden. «Ohne die Durchführung eines Impfprogrammes und ohne breiten Zugang zur Impfung macht eine Markteinführung keinen Sinn für die öffentliche Gesundheit», teilt Katrien de Vos, Country President von AstraZeneca Schweiz, mit.
Astra-Zeneca hat das Gesuch zurückgezogen und spendet die bereits importierten 10'000 Grippeimpfdosen für Kinder, anstatt sie unbenutzt ablaufen zu lassen.
Swissmedic ist einverstanden
Die Firma hat zuvor noch die zuständige Arzneimittelbehörde Swissmedic angefragt, ob sie das dürfe. Swissmedic hat keine Bedenken gegen die Spendenaktion. Der Impfstoff kann von allen Medizinalpersonen kostenlos bestellt werden, unter der Bedingung, dass dieser gratis an interessierte Personen abgegeben wird. Kinderspitäler, Fachgesellschaften, Kinder- und Hausärzte werden noch diese Woche über die Bezugsmodalitäten informiert.