Wie genau sind die Zahlen über Geimpfte in Spitälern?
Gibt es tatsächlich immer mehr Geimpfte, die wegen Covid-19 ins Spital müssen? Nein. Aber es gibt auch niemand, der den Impfstatus kontrolliert.
, 24. November 2021 um 13:04- Von den Patienten, die wegen Covid-19 in den Schweizer Spitälern behandelt werden, sind 30 Prozent geimpft.
- In einzelnen Kantonen, etwa in Luzern, liegen die Zahlen deutlich unter dem Schnitt: Nur 13 Prozent der Covid-19-Patienten in den Spitälern sind geimpft. Auf der Intensivstation sind es sogar nur 9 Prozent.
- In den grossen Universitätsspitälern hingegen ist die Zahl der Geimpften höher als im Schweizer Durchschnitt: Sowohl das Lausanner CHUV als auch das Berner Inselspital vermelden 40 Prozent Geimpfte bei ihren Covid-Patienten.
- Das hat jedoch einen Grund: Viele Covid-19-Fälle, die in den spezialisierten Unispitälern behandelt werden, sind Patienten, die wegen einer anderen Erkrankung ein stark unterdrücktes Immunsystem haben und gar keinen genügenden Impfschutz aufbauen können.
- Auf der Intensivstation des CHUV gibt es nur ganz wenig Geimpfte, auf der Intensivstation des Inselpitals derzeit gar keine Geimpfte.
Spitäler müssen Impfstatus melden
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Kontrolle wäre nicht einfach
Warum der Anteil der Geimpften im Spital unweigerlich zunehmen wird
- Die Patienten, die in Zusammenhang mit einer Covid-Erkrankung ins Spital kommen, sind mehrheitlich älter und haben meistens Vorerkrankungen, die das Immunsystem schwächen.
- Die Impfquote bei diesen Menschen liegt höher als bei den Jüngeren und Gesunden.
- Je höher die Impfquote in einer Gruppe ist, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Patienten dieser Gruppe geimpft sind. Wären 100 Prozent der Bevölkerung geimpft, wären auch 100 Prozent der Intensivpatienten geimpft.
- Weil auch in der Schweiz bereits die Mehrheit der Bevölkerung – nämlich 65 Prozent – geimpft ist, ist es deshalb schon rein statistisch zu erwarten, dass bald auch die Mehrheit der Patienten geimpft ist.
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