Krankenkasse legt Fokus auf die Medizin für Frauen

Die ETH Lausanne und die Groupe Mutuel starten einen neuen «Start-up Accelerator». Dieser soll speziell Technologien für die Frauengesundheit fördern.

, 8. März 2021 um 10:49
image
  • gender
  • versicherer
  • femtech
  • eth
  • forschung
Offenbar werden Frauenthemen bei der Entwicklung von gesundheitsbezogenen Produkten, Dienstleistungen und technologischen Lösungen oft vergessen. Diese Lücke wollen der Krankenversicherer Groupe Mutuel und der Innovation Park der ETH Lausanne nun schliessen, wie aus einer Mitteilung am heutigen Weltfrauentag hervorgeht.
Dazu gründen die beiden Partner den Start-up Accelerator «Tech4Eva». Dieses Förderprogramm sei in der Schweiz «einzigartig» und eine «Premiere». Denn nur sehr wenige Unternehmen und Start-ups würden sich mit sogenannten «Femtech»-Themen beschäftigen.

Apps, Künstliche Intelligenz und Investoren

Ein Auswahlkomitee wird mehrere Start-ups aus der Schweiz und aus ganz Europa bestimmen, die unterstützt und begleitet werden. Im Fokus stehen Lösungen wie Apps, Internetplattformen, Diagnosetools, therapeutische Hilfsmittel oder die von künstlicher Intelligenz (KI) unterstützte Präventiv-Medizin. Geplant sind zudem Workshops, Coachings und der Zugang zu internationalen Kollaborationen und Investoren.
Heute sind laut Mitteilung der beiden Unternehmen die meisten Angebote im Bereich Gesundheit nicht für Frauen konzipiert. Es gebe jedoch viele Bereiche, die spezifische Lösungen für Frauenthemen erfordern, ist die Hochschule aus der Westschweiz und der Versicherer überzeugt: Als Beispiel werden Schwangerschaft, Menstruation, Fruchtbarkeit oder Menopause genannt. 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

In Genf und Waadt geht es um die «Geiselnahme» der Zusatzversicherten

Der Konflikt zwischen Ärzten und Versicherern über die Kostenübernahme für Halbprivat- und Privatpatienten schwelt weiter: Die Waadtländer Ärztegesellschaft wendet sich an die Finma, während Genf ein Ultimatum stellt.

image

CSS fahndet nach Missbrauch und spart damit 38 Millionen Franken

Die CSS fällt immer wieder auf, wenn es um die Aufdeckung von Betrugsversuchen bei Krankenversicherungen geht.

image

Zurück auf die Beine: Stimulation hilft Gelähmten beim Gehen

Ein neues Verfahren aus Lausanne verbindet Rückenmark-Stimulation mit Robotik – um bei Querschnittgelähmten die Muskelkoordination zu verbessern. Das System könnte weltweit in Reha-Kliniken eingesetzt werden.

image

ETH-Studie: Milliardenersparnis durch E-Health möglich

Digitale Technologien könnten das Schweizer Gesundheitswesen effizienter machen. Doch langwierige Zulassungsverfahren verzögern ihre Einführung, warnen ETH-Forschende.

image

Leberkrebs: Ein weiterer Schritt zur vollständigen Remission?

Eine internationale Studie unter Genfer Leitung zeigt, dass ein genaues Intervall zwischen Immuntherapie und Lebertransplantation die Chancen auf eine vollständige Remission des hepatozellulären Karzinoms maximieren könnte.

image

Verzögerte Kostengutsprachen und ihre Folgekosten

Eine Studie zeigt, wie die Krankenkassen die Gesuche für eine Brustverkleinerung bearbeiten. Fast die Hälfte der Patientinnen musste mehrere Anträge stellen – mit Zusatzkosten von durchschnittlich 2400 Franken.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.