Spitalgruppe: «Niemand konnte uns eine bessere Suppe auftischen»

Die Basler Gesundheitsdirektoren verschieben die Unterzeichnung der Verträge für die Spitalfusion und die Gesundheitsversorgung um zwei Monate. Warum?

, 30. Oktober 2017 um 10:10
image
Die Unterzeichnung der Staatsverträge wird von Dezember 2017 auf Februar 2018 verschoben. Dies teilten die beiden Gesundheitsdepartemente der Basler Halbkantone mit. Der Grund liegt unter anderem in der laufenden Privatisierungs-Diskussion für das Kantonsspital Baselland (KSBL). Bis im Januar habe der Landrat «Gelegenheit für eine Grundsatzdebatte».
Vorschläge, die beiden Verträge zu trennen oder zeitlich zu staffeln, lehnen die Gesundheitsdirektoren Lukas Engelberger und Thomas Weber ab – wegen «sachlicher Zusammenhänge». Zudem solle die belastende Unsicherheit des Spitalpersonals über die Zukunft nicht unnötig verlängert werden, heisst es.
Engelberger und Weber halten ebenso am Terminziel fest: Anfang Januar 2020 soll die Spitalfusion Tatsache werden. Inhaltlich wollen sie sich noch nicht zu den Vernehmlassungs-Eingaben äussern, da die Verarbeitung mehr Zeit erfordere als vorhergesehen.

Ein paar mehr Haare in der Suppe

«Wir haben eine Suppe aufgetischt, die ein paar von uns erwartete Haare enthält», sagt Thomas Weber in einem Interview mit der «Basler Zeitung». Und weiter: «Jetzt wurden ein paar mehr gefunden». Aber aus allen Vernehmlassungsantworten habe ihnen niemand eine bessere Suppe auftischen können.
«Es wurde keine Alternative aufgezeigt, mit der die Ziele besser erreicht werden könnten, darum bleibt die Stossrichtung dieselbe», so Weber weiter.
Das Projekt scheint derzeit nicht mehrheitsfähig zu sein in den Parlamenten. Im Stadtkanton sind etwa die Stimmrechte und Kapitalanteile zugunsten des Landkantons ein Thema. Weit auseinander gehen ferner die Meinungen zur Zukunft des Standorts Bruderholz.
Mehr: 


Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

«Friendly Work Space» – diese Spitäler tragen neu das Label

Die Gesundheitsförderung Schweiz zeichnet Unternehmen aus, die besonders gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen schaffen.

image

Nach abruptem Abgang: Die Psychiatrie St. Gallen hat wieder eine Direktorin

Steffi Weidt wird im April 2024 Direktorin 'Medizin und Psychologie' der Psychiatrie St. Gallen.

image

Urologie: 44 Spitäler wollten – diese 27 dürfen

In der Hochspezialisierten Medizin (HSM) wurden neue Leistungsaufträge vergeben – diesmal für zwei komplizierte Urologie-Operationen.

image

Männergesundheit: «Vorsorge lohnt sich»

Männer sterben früher als Frauen. Auch, weil sie sich weniger um ihre Gesundheit kümmern, meint Prof. Dr. med. Stephen Wyler, Chefarzt und Klinikleiter Urologie sowie Leiter des Prostata- und Uroonkologischen Zentrums am Kantonsspital Aarau KSA.

image

Dem See-Spital bleibt das neue Medical-Center versagt

Das See-Spital Horgen kapituliert: Es verzichtet auf den geplanten Neubau.

image

Schon wieder eine Entlassung am Bürgerspital

Angestellt und nach anderthalb Jahren schon wieder weg: Die Solothurner Spitäler haben einen Chefarzt freigestellt.

Vom gleichen Autor

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum Medizinstudierende im Studium ihre Empathie verlieren

Im Laufe eines Studiums nimmt offenbar das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten ab. Dies zeigt eine neue Studie.

image

Berner Arzt hat Aufklärungspflicht doch nicht verletzt

Im Fall einer Nasen-OP mit Komplikationen verneint das Bundesgericht eine Pflichtverletzung eines Berner HNO-Arztes. Die Vorinstanzen haben noch anders entschieden.