St. Galler Spitäler machen doppelt so hohes Defizit

Die St. Galler Spitäler rechneten «nur» mit 35 Millionen Verlust. Nun sind es 70 Millionen. Besonders schlecht steht das Spital Linth - das kleinste im Bund - da.

, 3. März 2021 um 12:46
image
Nun zeigt sich, dass die St. Galler Spitäler tatsächlich dringend sparen müssen: Sie machten im vergangenen Jahr nicht wie befürchtet 35 Millionen Franken Defizit, sondern gleich das Doppelte, nämlich 70 Millionen Franken.

Verluste bestätigen Spitalstrategie

Für den Verwaltungsrat der Spitalverbunde des Kantons St. Gallen ist das schlechte Ergebnis eine Rechtfertigung für die neue Spitalstrategie: «Die unternehmerischen Erfahrungen der Spitäler während der Pandemie bestätigen die Richtigkeit und Dringlichkeit der vom Kantonsrat Ende 2020 verabschiedeten neuen Spitalstrategie.» Er fügt aber auch an, dass die «Gesundung länger braucht, als ursprünglich angenommen.»
Der Verlust von 70 Millionen - darin eingeschlossen sind auch bereits die Covid-19-Entschädigungen des Kantons von gut 34 Millionen Franken - verteilt sich unterschiedlich auf die vier Spitalverbunde. Am schlechstesten schliesst das Spital Linth ab.

Kantonsspital machte 22 Millionen Verlust

Das kleinste Spital im Viererbund machte gut 68 Millionen Franken Umsatz und fuhr dabei 13 Millionen Franken Verlus ein. Am besten schnitt erwartungsgemäss das Kantonsspital St. Gallen ab: Bei über 900 Millionen Franken Umsatz betrug dort das Minus 22 Millionen Franken.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

«Der Pflegeberuf braucht eine Imagekorrektur»

Bis Ende dieses Jahrzehnts braucht die Schweiz 30 Prozent mehr Pflegefachpersonen. Das Dilemma: die Ausbildungszahlen stagnieren oder sind gar rückläufig.

image

Knall beim Kantonsspital Winterthur

Gleich zwei Schlüsselfiguren verlassen das KSW per Frühling 2024: CEO Hansjörg Lehmann und Chief Nursing Officer (CNO) Susanna Oechslin gehen.

image

Ab morgen gilt das neue Datenschutzgesetz!

Am 1. September 2023 tritt das revidierte Datenschutzgesetz in Kraft. Was dieses für Arztpraxen und Spitäler bedeutet, erklärt der Anwalt und Datenschutzexperte David Vasella im Interview.

image

Diese fünf Behandlungen sollten sich Spitäler sparen

Keine vorbeugenden Antibiotika und keine Schlafmittel-Rezepte für zuhause: Das sind zwei von fünf neuen Empfehlungen für Spital-Ärzte.

image

Unispital Zürich: Das ist die neue Klinikdirektorin der Nephrologie

Britta George wechselt vom Universitätsklinikum Münster zum Universitätsspital Zürich (USZ).

image

Neue Chefärztin für die Klinik Susenberg

Chefärztinnenwechsel in der Privatklinik Susenberg: Anna Georgi wird Chefärztin der Klinik und übernimmt noch eine weitere Funktion.

Vom gleichen Autor

image

Hier drohen die gefährlichsten Fehldiagnosen

Gut zu wissen fürs Vermeiden von Fehlern: Es gibt fünf Erkrankungen, bei welchen falsche Diagnosen besonders schwere Folgen haben.

image

Die vier Möglichkeiten für eine neue Krankenversicherung

Die Krankenkassen erhöhen ihre Prämien nächstes Jahr vermutlich wieder massiv. Politiker schlagen deshalb neue Versicherungs-Modelle vor.

image

Experte widerspricht dem «Märchen» von den hohen Reserven

«Die Kassen schwimmen im Geld», schrieb der «K-Tipp». Versicherungsfachmann Felix Schneuwly ist anderer Meinung: Die Reserven seien gering.