St. Gallen: Tabula Rasa in der Spitallandschaft

Der Verwaltungsrat der St. Galler Spitäler macht der Regierung einen Vorschlag: das Leistungsangebot an fünf Spitalstandorten ambulant weiterzuführen – oder anders zu nutzen.

, 31. Mai 2018 um 08:37
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Geht es nach dem Verwaltungsrat der Spitalverbunde des Kantons St. Gallen, dann soll die stationäre Leistungserbringung künftig an einem Standort pro Spitalverbund angeboten werden. Konkret sind das an den Spitälern St.Gallen, Grabs, Linth (Uznach) und Wil, wie die Verantwortlichen in einer Mitteilung schreiben. 
Das Leistungsangebot an den fünf Standorten Altstätten, Walenstadt, Wattwil, Flawil und Rorschach soll neu konzipiert werden. Sie könnten nach Möglichkeit die ambulante Gesundheitsversorgung in Kooperation mit den niedergelassenen Ärzten anbieten oder teilweise einer anderen Nutzung zugeführt werden.

Ohne Gegensteuern droht Millionen-Defizit

Die Ziele dieses Grobkonzeptes seien die Konzentration, der Abbau von teuren Doppelspurigkeiten, die Erhöhung der Fallzahlen und eine weitere Qualitätssteigerung zum Wohl der Patienten.
Das Umfeld für die Spitäler habe sich in den letzten vier Jahren schweizweit erheblich verändert, schreibt der Verwaltungsrat weiter. «Ohne wirksames Gegensteuern droht den Spitalverbunden des Kantons künftig ein strukturelles Defizit von jährlich 70 Millionen Franken».

Lenkungsausschuss soll Lösung erarbeiten

Die Regierung selbst kann gestützt auf die vorliegenden Informationen noch keinen Entscheid zur Strategie fällen, wie es in einer Mitteilung heisst. Sie sei der Meinung, dass die Grundlagen nicht ausreichen und zuerst mehrere Aspekte aus gesamtkantonaler Sicht vertieft geprüft werden müssen. 
Die Regierung habe deshalb entschieden, einen Lenkungsausschuss einzusetzen. Ziel sei es, einen Lösungsvorschlag zu erarbeiten, der der Bevölkerung im ganzen Kanton eine qualitativ gute Gesundheitsversorgung garantiere und dem Spitalverbund unternehmerische Sicherheit biete.
Im Lenkungsausschuss werden drei Regierungsmitglieder und zwei Mitglieder des Verwaltungsrates Einsitz nehmen. 
  • Regierungsrätin Heidi Hanselmann, Vorsteherin des Gesundheitsdepartementes, 
  • Regierungsrat Benedikt Würth, Vorsteher des Finanzdepartementes und 
  • Regierungsrat Marc Mächler, Vorsteher des Baudepartementes. 
  • Der Verwaltungsrat wird durch den neuen Präsidenten Prof. Dr. Felix Sennhauser und Yvonne Biri Massler vertreten sein.
Der Lenkungsausschuss werde vor den Sommerferien das nächste Mal informieren.
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