Spitex: Mehr Luft für private Initiativen
In der ambulanten Pflege droht der Schweiz eine Kosten-Explosion: Dies besagen neue Daten. Die privaten Spitex-Organisationen fordern jetzt eine klare Reaktion. Zum Beispiel ein Tarmed-System in diesem Bereich.
, 21. August 2015, 10:06
Mehr Patienten mit mehreren Krankheiten
Von 10 auf 30 Milliarden
Stefan Felder et. al., «Die Rolle der privaten Spitex in der ambulanten Pflege – heute und in 20 Jahren», August 2015.
Ist es eine verpasste Spar-Chance?
Mehr Wahlfreiheit
- Subjekt- statt Objektfinanzierung: Künftig sollen ausschliesslich die erbrachten Pflegeleistungen vergütet und keine Institutionen mehr subventioniert werden. Damit werden nur Pflegeleistungen finanziert, und die Patienten haben bei den Anbietern die freie Wahl.
- Pauschalvergütungen gemäss Leistungskatalog: Ähnlich wie in der ambulanten (Ärzte-Tarmed) und der akutstationären Medizin (Spital-SwissDRG) sollen auch bei der Spitex Pflegeleistungen zusammengefasst und aufwandgerecht mit Pauschalen vergütet werden. Dies führe zu höherem Kostenbewusstsein.
- Freier Wettbewerb aufgrund von Preis und Qualität: Die geforderte Finanzierung über Leistungen erlaube es den Betroffenen, ihren Spitex-Anbieter frei zu wählen – ob öffentlich-gemeinnützig oder privat-erwerbswirtschaftlich. Der damit verbundene Wettbewerb führe dazu, dass jene Spitex-Organisationen im Markt verbleiben, die ein umfassendes, gutes und günstiges Pflegeangebot bieten.
- Vollangebot aus einer Hand: Die ambulanten Leistungserbringer müssten flexibel und rasch auf die sich ändernde Nachfrage reagieren und eine breite Palette an Dienstleistungen aus einer Hand anbieten können. Vor allem aber müsse das Pflegeangebot mit Betreuungsleistungen ergänzt werden.
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