Spital Männedorf: Mehr Patienten, weniger Personal

Im Gegensatz zum vorherrschenden Trend konnte das Zürcher Regionalspital im letzten Jahr deutlich bessere Gewinnzahlen verbuchen.

, 19. Mai 2016 um 14:39
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Das Spital Männedorf behandelte letztes Jahr 7'470 stationäre Patienten, ein Plus von 3,7 Prozent. Es verzeichnete insgesamt 7 Prozent mehr Pflegetage als im Vorjahr. Und die Zahl der ambulanten Fälle lag mit 30'700 ebenfalls leicht höher als im Jahr 2014.
Mit dem Zuwachs an stationären Patienten konnte die Auslastung des Hauses am Zürichsee um 2,4 Prozentpunkte gesteigert werden: Sie betrug 88,7 Prozent – und dies, obwohl eine zusätzliche Station mit 17 Betten wiedereröffnet wurde.

Der Segen der Kooperationen

Das Management erklärt den Patientenzuwachs unter anderem mit der «Weiterentwicklung des Angebotsportfolios». Dazu gehört, dass das Spital Männedorf Mitte 2015 mit dem Aufbau der Akutgeriatrie begann. Im Bereich der Tumorbehandlungen erweiterte es die Zusammenarbeit mit externen und internen Spezialisten. Dank Kooperationen mit dem USZ, der Klinik Hirslanden, dem Brustzentrum Zürich und der Radiotherapie Hirslanden in Männedorf kann das Spital die gesamte Tumorbehandlung anbieten. 
Weiter wurde die Zusammenarbeit mit den Belegärzten in den Bereichen Orthopädie, Urologie und Bariatrie gestärkt. Eine Folge: In diesen Disziplinen behandelte das Spital Männedorf deutlich mehr Patienten als im Vorjahr.

Zum Jahresbericht 2015 des Spitals Männedorf


Am Ende stieg der Umsatz um 11 Prozent auf 111,6 Millionen Franken. Der Gewinn kletterte auf 2,3 Millionen Franken (nach einem Vorjahresverlust von 0,5 Millionen).
Auffällig ist dabei, dass das Spital trotz der höheren Patientenzahlen eine tiefere Stellen- beziehungsweise Mitarbeiterzahl ausweist: Das Spital Männedorf beschäftigte Ende letzten Jahres 699 Personen, also genau 50 weniger als Ende 2014; und die Zahl der Stellen sank um 33 auf 536. Allerdings erklärt sich das weitgehend aus der Erhebung: Um den Jahreswechsel gab es einige Austritte – die Eintritte erfolgten dann im Januar und Februar.
Der Personalaufwand lag mit 74,7 Millionen Franken allerdings über dem Vorjahreswert – so das die Pro-Kopf-Ausgaben bei den Mitarbeitern deutlich höher lagen. Konkret: Pro Stelle gab das Spital 139'400 Franken aus; im Jahr davor waren es noch knapp 122'000 Franken gewesen.
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