So würden Jungdesigner die Pflege erleichtern

Wie kann man die tägliche Pflegearbeit erleichtern? Wie kann man die ambulante Pflege generationengerechter ausgestalten? Industrie-Studenten haben Antworten entwickelt.

, 24. Juni 2015 um 06:18
image
  • pflege
  • trends
  • forschung
«Universal Design für den ambulanten Pflegedienst»: Beim Projekt, an der sich unter anderem die Technische Universität München, eine Designfirma und die Hans Sauer Stiftung beteiligten, entwickelten Nachwuchsdesigner der Universität fünf Produkte.
Getestet wurden die Vorschläge dann im Bereich der ambulanten Pflege, und zwar mit Profis der Johanniter-Unfall-Hilfe in Deutschland.

Vorschlag 1: Entlastung durch die Arbeitskleidung

image
Die Studenten entwickelten eine Arbeitskleidung, die durch Integration von Griffschlaufen ermöglicht, dass sich Pflegebedürftige daran festhalten. So kann das Pflegepersonal physisch entlastet werden. Bei Notfällen – etwa einem epileptischen Anfall – kann die Weste einfach vom Körper gelöst werden.
Zugleich bietet die Weste Stauraum für die wichtigsten Pflegeutensilien; dieser Stauraum kann je nach Bedarf in seiner Position verschoben werden.

Vorschlag 2: Spezialtasche für Pflegeutensilien

image
Die Jungdesigner entwickelten eine Tasche, in der sich alle Pflegeutensilien kompakt verpacken lassen. Ziel war die Kombination von Tragekomfort, festem Stand und optimalem Zugang.

Vorschlag 3: Hygiene im Dienstfahrzeug

Ein Ablagesystem auf dem Beifahrersitz ermöglicht das verkehrstechnisch sichere Abstellen der Pflegetasche und das Verstauen von notwendigen Plänen, Kommunikationsmitteln und der Verpflegung.

Vorschlag 4: Zentral gesteuerter Wohnungszugang

image
Nach dieser Idee werden die Wohnungen der Patienten zugänglich gemacht durch den Einsatz eines Schliesssystems, dass die Pflegenden mit einem speziell programmierten elektronischen Schlüssel bedienen. Das Spitex-Personal braucht nicht mehr reihenweise Schlüssel, und die erforderlichen Daten werden automatisch bei Betreten der Wohnungen erfasst. Im Notfall kann gleich auch der Rettungsdienst für den Zugang zu bestimmten Wohnungen autorisiert werden.

Vorschlag 5: Dokumentations- und Kommunikationssystem

image
Das System, welches in den Wohnungen der Pflegebedürftigen ausliegt, dient einer übersichtlichen Dokumentation relevanter Daten für alle an der Pflege beteiligten Personen und der Verwaltung. Darüber hinaus bietet es Raum zum Hinterlegen von Informationen für alle Beteiligten, und es enthält einen Plan der Wohnung zum Auffinden benötigter Pflegeutensilien.
«Universal Design für den ambulanten Pflegedienst»: Der Bericht übers ganze Projekt
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Neuer Leiter Pflege für die Klinik Zugersee

Michel Bamert wechselt von den Psychiatrischen Diensten Aargau zur Klinik Zugersee als Pflegeleiter.

image

Nestlé drängt in den Gesundheitsmarkt

Kollagen im Kaffee: Nestlé plant «Gesundheitsbooster» für Lebensmittel.

image

Empfohlener Ausbildungslohn: Mindestens 2200 Franken

Nun stellen Bündner Spitäler und Heime ihr Pflege-Lernenden selber an. Und zwar zu einem empfohlenen Mindestlohn.

image

Werden die Ordensschwestern nun doch verkaufen?

Der Verein St. Anna Steinerberg zeigte bislang kein Interesse, die Liegenschaft des im März geschlossenen Alters- und Pflegeheims zu verkaufen. Nun keimt dennoch Hoffnung auf.

image

Ricola will französische Apotheken erobern

Mit «Ricola Reconfort» lanciert Ricola in Frankreich eine Apothekenmarke. Der Baselbieter Hersteller will damit den Markt für Halsbonbons ausweiten.

image

So funktioniert virtuelle Patientenpflege

In den Gesundheitssystemen der USA ist virtuelle Krankenpflege bereits eine wichtige Ergänzung der Patientenversorgung.

Vom gleichen Autor

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.

image

Wer will bei den Helios-Kliniken einsteigen?

Der deutsche Healthcare-Konzern Fresenius sucht offenbar Interessenten für den Privatspital-Riesen Helios.