So wird das neue Kantonsspital in Baden

Nächstes Jahr soll der Bau des neuen Spitals in Baden beginnen. Das Projekt wurde jetzt bestimmt.

, 9. März 2016 um 16:08
image
  • spital
  • neubauten
  • kantonsspital baden
  • kanton aargau
Das Kantonsspital Baden, 1978 eröffnet, wirkt ja wie eine wuchtige Wand in der grünen Landschaft. In einigen Jahren ist diese Wand weg – dafür stehen drei kleinere Kuben daneben, feiner strukturiert. Dies deuten jedenfalls Bilder an, die das Spitalunternehmen heute veröffentlicht hat. Der Anlass: Jetzt wurden die Generalplaner mit dem Siegerprojekt für den Kantonsspital-Neubau gewählt.
Eine erste Vorauswahl der Generalplanerteams hatte bereits letztes Jahr stattgefunden; die sechs Teams in der engeren Auswahl präsentierten dann im Januar ihre Projekte. Nun entschied sich das Beurteilungsgremium sich für das Projekt «Agnes» des Zürcher Büros der Architekturfirma Nickl+Partner

Von Xi'an über Basel bis Baden

Nickl+Partner ist eine stark auf Spital- und Life-Sciences-Bauten spezialisierte Firma mit Hauptsitz in München; sie erstellte unter anderem Kliniken in Voiron (Frankreich), Xi'an (China) und Anapa (Russland); hierzulande realisiert das Architekturunternehmen derzeit das ETH-Labor- und Forschungsgebäude auf dem Campus Schällemätteli in Basel. 
In den Entwurf, so teilt das Kantonsspital mit, seien die neusten Erkenntnisse des Spitalbaus eingeflossen. Das neue Krankenhaus soll einen modularen Charakter haben. Dies soll sicherstellen, dass flexible Erweiterungen jederzeit möglich sein werden; auch lassen sich einzelne Gebäudeteile unabhängig vom restlichen Gebäude erneuern. 
image
Das neue Kantonsspital Baden: Situationsplan (PD)
Getrennt werden ambulante und stationäre Versorgung, was optimierte Behandlungsprozesse gewährleisten soll. Zugleich sollen die Infrastrukturen sowohl für ambulante als auch für stationäre Patienten genutzt werden.

Einmal Seventies, immer Seventies

Die Kosten für den Neubau belaufen sich auf 450 Millionen Franken. Im Hintergrund steht, dass der bestehende Bau sanierungsbedürftig ist. Und wie in zahlreichen anderen Spitälern, so entschied man sich auch in Baden für einen Neubau statt einer Sanierung, da die Kosten dabei nur geringfügig höher ausfallen. Dies zumal das Spital bei einer Sanierung – wie CEO Adrian Schmitter sagt – «in den Abläufen immer noch in den 70er Jahren wäre und den Anforderungen an ein modernes Spital immer weniger entspräche.»
Die Planungsannahmen gehen aus heutiger Sicht von einem Baubeginn im Jahre 2017 und einer Inbetriebnahme im Jahre 2022 aus. Das Kantonsspital Baden wird den Bau vollumfänglich selber zusammen mit privaten Finanzierungspartnern finanzieren können, so die Mitteilung. Das alte Kantonsspital wird nach Bezug des Neubaus zurückgebaut.

Millionen-Investitionen: Projektierte Klinik-Neubauten im Aargau

image
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image
Der KI-Ticker

Wo Künstliche Intelligenz das Gesundheitswesen verändert

KI am Kantonsspital Baden ++ Jüngere Ärzte sind skeptischer als ältere ++ Durchbruch in der Sepsis-Erkennung ++ Neuer Rollstuhl ++ KI in der Anamnese ++

image

Schaffhausen: Minus 9,7 Millionen

Auch die Spitäler Schaffhausen schreiben rote Zahlen, vorab wegen ausserordentlicher Abschreibungen.

image

Kantonsspital St. Gallen hat neuen Finanzchef

Bülach, Aarau und jetzt das Kantonsspital St. Gallen. Das sind die Stationen von Martin Banaszak.

image

Oberengadin: Kredit ist «überlebenswichtig»

Die Trägergemeinden des Spitals Samedan sind sich einig: Das Oberengadin braucht eine «qualitativ hochstehende Gesundheitsversorgung».

image

Basel: Adullam-Stiftung engagiert Jörg Leuppi

Der CMO des Kantonsspitals Baselland wird Stiftungsrat bei der Organisation für Altersmedizin.

image

USZ macht Verlust von 49 Millionen Franken

Verantwortlich dafür sind unter anderem inflations- und lohnbedingte Kosten. Zudem mussten Betten gesperrt werden.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.