Rettungssanitäter schreibt Bestseller

Horst Heckendorn arbeitet bei einem Rettungsdienst in Dornach. Seine Erlebnisse verkauften sich bis heute über 40'000mal.

, 17. August 2016 um 11:51
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  • notfall
  • praxis
Wir hatten es ja schon längst vermutet: Was die Profis im Gesundheitswesen täglich erleben, stösst auf breites Interesse – und manch einer hätte genügend Geschichten für einen Bestseller. Ein neues Beispiel dafür bietet Horst Heckendorn.
Er arbeitet beim Rettungs-Unternehmen Käch Falck in Dornach und veröffentlichte letztes Jahr ein Buch mit 50 Geschichten «aus dem Leben eines Rettungssanitäters», so der Untertitel. Der Obertitel: «Ich bin zu alt für diese Scheisse!», mit Ausrufezeichen.

Die Pistole als Auslöser

Der Ruf wird offenbar erhört: Wie «Star of Life» jetzt meldet – die Fachzeitschrift fürs Personal im Rettungswesen – hat Hort Heckendorn sein Erinnerungsbuch bis heute über 40'000mal verkauft. Konkret: rund 19'000 gedruckte Exemplare sowie 21'000 E-Books gingen weg.
Das sind schlicht Bestseller-Zahlen. Oder Verkaufszahlen, die manchen etablierten Schriftsteller neidisch machen könnten.
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Horst Heckendorn, «Ich bin zu alt für diese Scheiße! 50 unglaubliche aber wahre Geschichten aus dem Leben eines Rettungssanitäters», Asaro-Verlag

«Das beste Feedback erhalte ich von branchenfremden Leuten», sagte Heckendorn zu «Star of Life». Der Autor berichtet im Buch über Erlebnisse aus fast 20 Jahren im Rettungsdienst – Notizen, die letztlich ausgelöst wurden durch einen Patienten, der Heckendorn bei einem Einsatz mit der Pistole bedrohte. Danach begab er sich in Therapie.
«Meine Therapeutin ermunterte mich, das Erlebte aufzuschreiben, um es so zu verarbeiten», sagte Heckendorn gegenüber dem «Blick am Abend». «Ich konnte nicht mehr aufhören zu schreiben. Bald hatte ich 20 Geschichten niedergeschrieben».
Die Story (beziehungsweise die Stories) finden nun eine Fortsetzung: Heckendorn arbeitet bereits an der Fortsetzung. Sie soll nächstes Jahr erscheinen. Und der Titel stehe schon fest: «Man wird nicht jünger durch den Scheiss».
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