Schweizer Gesellschaft übernimmt Paracelsus

Die Schweizer Beteiligungsgesellschaft Porterhouse Group eilt der deutschen insolventen Klinikgruppe Paracelsus zu Hilfe.

, 23. April 2018 um 07:59
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Die Beteiligungsholding Porterhouse Group aus Luzern übernimmt die insolvente deutsche Klinikgruppe Paracelsus. Der Gläubigerausschuss hat dem Verkauf zugestimmt, wie aus einer gemeinsamen Mitteilung hervorgeht. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung des Bundeskartellamts.
Die Porterhouse Group ist eine in Familienbesitz befindliche Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in Luzern. Die 2016 gegründete Investmentholding hat sich eigenen Angaben erfolgreich darauf spezialisiert, mittelständische Unternehmen mehrheitlich zu erwerben und langfristig in ihrem Wachstum zu unterstützen. Eigentümer von Porterhouse ist Felix Happel, der Sohn des in der Schweiz lebenden Unternehmers Otto Happel.

Jährlich mehr als 100'000 stationäre Patienten

Die Paracelsus Kliniken befinden sich seit Dezember 2017 in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Die Gruppe zählt mit rund 40 Einrichtungen an insgesamt 22 Standorten zu den grossen privaten Klinikträgern in Deutschland. Bundesweit betreuen rund 5'200 Mitarbeitende jährlich mehr als 100'000 stationäre Patienten. 
Nach der Übernahme durch Porterhouse wird Michael Philippi die Leitung der Paracelsus Kliniken übernehmen. Der promovierte Wirtschaftswissenschaftler führte bis Ende 2016 die Sana Kliniken. Mehrere Jahre engagierte sich Philippi an der Apollon Hochschule der Gesundheitswirtschaft als Vizepräsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) und als Vizepräsident des Bundesverbandes Deutscher Privatkliniken (BDPK).

Verwaltungsrat von Porterhouse
  • Felix Happel
  • John Bonello
  • Andreas Bär (Konsulent | Rechtsanwalt bei Bär& Karrer)
  • Jürgen Diegruber (Partner bei Partners Group München)
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