Medikamentenpreise: Ein Stufen-Modell zur Festlegung der Preise
Das «Bündnis freiheitliches Gesundheitswesen» will, dass günstige Medikamente künftig anders behandelt werden als sehr teure Mittel.
, 2. November 2016 um 10:47
«Ein Flickwerk»
- Bei Packungen unter 10 Franken soll der Wettbewerb spielen: Das BAG würde keinen Preis mehr festsetzen. Um Missbrauch zu bremsen, dürften die Preise pro Jahr höchstens um 5 Prozent erhöht werden.
- Packungen zwischen 10 und 100 Franken: Hier spricht sich das Bündnis für das Vertrauensprinzip aus. Die Produzenten sollen die Preise weitgehend selbständig bestimmen. Das BAG würde nur eingreifen, wenn es selber oder die Krankenkassen Preise bestreiten.
- Packungen über 100 Franken: Hier sollen dieselben Regeln gelten wie heute, inklusive regelmässigen Überprüfungen. Wie Andreas Faller aber erklärte, braucht es hier mehr Disease-Management-Programme zur strukturierten Begleitung der Patienten – was auch Übungsabbrüche nach sich ziehen kann, wenn eine teure Therapie nicht anschlägt.
- Generika: Um sie attraktiver zu machen, sollen die Apotheker hier nicht mehr einen Prozentsatz am Medikament verdienen, sondern einen Fixbeitrag pro Packung – womit ihre Einnahmen durch Generika ebenso hoch sein könnten wie bei Originalmedikamenten.
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