Klinik Gais geht mit Dreier-Führung einen neuen Weg

Gleich drei Chefs für eine Abteilung: Kann das gut gehen? Die Klinik Gais versucht es mit einem interprofessionellen Team für Psychosomatik und Psychiatrie.

, 18. Mai 2022 um 10:12
image
  • spital
  • klinik gais
  • personelles
Die Leitung der Abteilung Psychosomatik und Psychiatrie in der Klinik Gais hat neu eine dreifache Leitung: Chefpsychologin Gilliane Alder, Co-Chefarzt Thomas Egger und Co-Chefärztin Jana Hütter heissen die drei Führungsleute. Sie werden in einem Turnus von vier Monaten abwechselnd in der Klinikleitung vertreten sein.

Medizin und Psychologie gefragt

«Auf Abteilungsleitungsebene ein interprofessionelles Führungs-Tridem zu installieren, ist in der Schweizer Kliniklandschaft bislang eher ein Novum», räumt Klinik-Direktor Stefanos Vassiliadis ein. Handkehrum sei gerade im Fachbereich Psychosomatik und Psychiatrie die interprofessionelle Zusammenarbeit schon bisher normal gewesen.
«Eine Depression zum Beispiel wirkt sich auf Körper und Psyche aus. Besonders häufig sind Stimmungstiefs, verminderter Antrieb, aber auch Schlafstörungen und Schmerzzustände. Ein Leitungsteam, das die Kernkompetenzen aus Medizin und Psychologie einbringt, kann die Qualität der individuellen Therapiekonzepte steigern», erklärt Stefanos Vassiliadis.

Frank Zimmerhackl hat nun eigene Praxis

Gilliane Alder ist für den stationären psychologisch-psychotherapeutischen Bereich zuständig, Jana Hütter für den stationären medizinisch-psychiatrisch-psychosomatischen und Thomas Egger für die Psychosomatik und Psychiatrie in der Ambulanten Reha St.Gallen. Übergreifende Aufgaben werden im Team verteilt.
Das Team ersetzt den langjährigen Chefarzt der Abteilung, Frank Zimmerhackl. Er hat eine eigene psychiatrische Praxis eröffnet.

900 Patienten jährlich

In der Klinik Gais werden pro Jahr gut 2000 Patienten stationär rehabilitiert, davon rund 900 in der Abteilung Psychosomatik und Psychiatrie. Die Hauptdiagnosen, sind leichte und mittelgradige Depressionen, Anpassungsstörungen und somatoforme Störungen. Damit sind körperliche Beschwerden gemeint, die nicht auf eine organische Krankheit zurückgehen und von denen man annimmt, dass sie seelisch verursacht sind, beispielsweise durch hohe seelische Anspannung, Stresserleben oder zwischenmenschliche Konflikte.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

KSGL: Alexander Penssler wird CEO

Alexander Penssler übernimmt die Leitung des Kantonsspitals Glarus von Stephanie Hackethal. Bislang leitete er die Integrierte Psychiatrie Winterthur – Zürcher Unterland.

image

H+ strukturiert Geschäftsbereich Tarife neu

Der Spitalverband H+ trennt die stationären und ambulanten Tarifthemen künftig in zwei Abteilungen. Roger Scherrer übernimmt per 1. Juni 2026 die Leitung des Geschäftsbereichs und wird Mitglied der Geschäftsleitung.

image

Zollikerberg: Chefarztwechsel in der Klinik für Innere Medizin

Ab Juli 2026 übernimmt Gregor Lindner die Klinik für Innere Medizin am Spital Zollikerberg von Ludwig Theodor Heuss, der die Abteilung 18 Jahre lang geleitet hat.

image

KSA: Neuer Leitender Arzt in der Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie

Riccardo Schweizer wird Leitender Arzt in der Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie am Kantonsspital Aarau – mit Schwerpunkt auf rekonstruktiver Brust- und Lymphchirurgie.

image

Spital Thusis: Neuer Chefarzt für Chirurgie und Orthopädie

Christian Schrofer übernimmt die Leitung der Chirurgie und Orthopädie am Spital Thusis und führt die bislang getrennten Abteilungen künftig gemeinsam.

image

Strategische Neuausrichtung: LUKS besetzt Schlüsselpositionen

Rebekka Hatzung, derzeit CEO des Claraspitals Basel, übernimmt bei der Luzerner Kantonsspital Gruppe die Rolle der Chief Operating Officer und stellvertretenden CEO, Patrick Aepli wird Chief Medical Officer.

Vom gleichen Autor

image

«Das Inselspital ist noch lange nicht über den Berg»

Das Inselspital wartete mit guten Meldungen auf. Doch der Insel-Kritiker Heinz Locher gibt keine Entwarnung.

image

So entgehen Sie dem Hochstapler-Syndrom

Viele Ärztinnen und Ärzte überfordern sich – und glauben dann selber, dass sie über ihrem Können spielen. Das ist schlecht für die Psyche.

image

Im Schaufenster stehen vor allem unwirksame Medikamente

Bieler Ärzte schlagen eine neue Etikette für rezeptfreie Arzneimittel vor. Sie soll zeigen, wie verlässlich die Wirksamkeit nachgewiesen worden ist.