500 Millionen Franken: dieser Betrag könnte netto pro Jahr eingespart werden, wenn bei den Medikamentenpreisen ein aktueller Wechselkurs von 1.05 Franken angewandt würde. Dies hat Preisüberwacher
Stefan Meierhans ausgerechnet. Doch die Preise werden immer noch zu Kursen von 1.27 bis 1.29 Franken festgesetzt. Und die Pharmahersteller können weiterhin von diesen vorteilhaften Umrechnungskursen profitieren.
Bundesrat in der Kritik
Der Bundesrat hat neue Regeln zur Festsetzung der Medikamentenpreise bestimmt, dabei aber eine rasche Preissenkung abgelehnt. Dieses Jahr findet wegen des Systemwechsels kein Vergleich der Schweizer Preise mit denen der europäischen Vergleichsländer statt. Das
Bundesamt für Gesundheit (BAG) führt den nächsten Vergleich erst Anfang des nächsten Jahres durch, womit Preissenkungen erst im Spätherbst 2016 wirksam werden. Preisüberwacher, Konsumententschützer und Versicherer kritisieren den Bundesrat, die Pharmabranche akzeptiert das neue System.
Ländervergleich erweitert
Es sieht vor, dass Arzneimittel mit gleicher Indikation gleichzeitig überprüft werden, um einen Vergleich zwischen Konkurrenzprodukten zu ermöglichen. Bisher war das Jahr massgebend, in dem das Medikament kassenpflichtig wurde. Für den Preisvergleich mit dem Ausland wurden bisher sechs Länder herangezogen: Dänemark, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, die Niederlande und Österreich. Künftig kommen Belgien, Schweden und Finnland hinzu. Der Branchenverband
Interpharma rechnet damit, dass die Erweiterung zusätzlich auf die Medikamentenpreise drücken wird.
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