Etwas weniger Umsatz, etwas mehr Aufwand – und so lag der Gewinn des Kantonsspitals Graubünden im letzten Jahr leicht unter dem Vorjahreswert.
Konkret erzielte das KSGR Erträge von 312 Millionen Franken (nach 318 Millionen im 2014), mit denen am Ende ein Gewinn von 31 Millionen Franken realisiert wurde. 2014 waren es 36 Millionen gewesen.
Zu den höheren Gesamtkosten trug insbesondere der Personalaufwand bei: Er stieg von 193 auf 200 Millionen Franken. Im Hintergrund steht, dass das Kantonsspital Graubünden letztes Jahr auch die Zahl der Stellen ausbaute. In Vollzeitpositionen gerechnet kletterte die Zahl von 1'553 auf 1'621 – also ein Plus von knapp 70 neuen Stellen.
Die tiefere Rentabilität drückte sich dann in einer EBITDA-Marge von 10,7 Prozent aus – nachdem der Wert im Vorjahr noch 12,5 Prozent betragen hatte. Allerdings liegt das KSGR damit doch überdurchschnittlich. Bei einer
Erhebung der Beratungsfirma PwC unter 28 Akutspitälern lag die EBITDA-Marge im Schnitt (Median) bei 6,4 Prozent.
Das heisst: Von 100 eingenommenen Franken blieben nach Abzug aller Personal- und Sachaufwendungen 6,40 Franken übrig – in Chur waren es 10,7 Prozent. Zur Einschätzung: Laut den PwC-Experten benötigt ein Schweizer Spital eine Quote von 10 Prozent, um die notwendigen Anlagen langfristig finanzieren beziehungsweise refinanzieren zu können.
Weitere Kennzahlen aus dem Geschäftsbericht 2015 des KSGR
- Die Zahl der stationären Fälle lag letztes Jahr bei 16'882 (ohne Wiedereintritte).
- Insgesamt wurden 66'957 ambulante Fälle behandelt.
- 1'037 Kinder kamen im Kantonsspital Graubünden zur Welt.
- Die Bettenzahl lag bei 350.
- Dabei erreichte das KSGR eine Bettenbelegung von 92 Prozent.
- 724 Helikopterlandungen wurden gezählt.
Bei der Präsentation der Jahreszahlen in Chur nannte Stiftungsratspräsident Martin Schmid die Kooperationen als besondere Meilensteine des abgelaufenen Jahres: Intensiviert wurde die Zusammenarbeit mit dem Kantonsspital Glarus, dem Landesspital Liechtenstein und dem Regionalspital Surselva. Insbesondere die Kooperation mit dem Landesspital in Vaduz wurde ausgebaut und durch weitere Fachbereiche ergänzt.
Höhere Fallzahlen bei komplexen Fällen
Für das Kantonsspital Graubünden seien diese strategischen Zusammenarbeiten ein Gewinn, weil bei komplexen Fällen höhere Fallzahlen erreicht werden können, sagte Schmid vor den Medien in Chur: «Dies wiederum ermöglicht die Steigerung der medizinischen Qualität, die Sicherung der Tätigkeiten in der hoch spezialisierten Medizin sowie die Erhöhung der Wirtschaftlichkeit und den Zugang zu Innovationen.»
Bild: Helikopterlandeplatz KSGR |
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