Wie steht es um die Grundversorger-Praxen im Kanton? Der Zuger Regierungsrat war durch eine
Anfrage aus dem Parlament gezwungen, hier Antworten zu liefern. Der Bericht zeigt, dass die Zahl der Hausarzt-Praxen leicht rückläufig ist: Konkret sank die Zahl von 83 im Jahr 2012 auf 78 im Jahr 2016.
Allerdings sei wegen des Trends zu Gruppenpraxen davon auszugehen, «dass bei gleicher Anzahl Praxen heute mehr Ärztinnen und Ärzte tätig sind, allerdings mit tendenziell tieferem Beschäftigungsgrad», schreibt die Kantonsregierung.
Insgesamt liege die Versorgungsdichte im Kanton Zug bei der Allgemeinen Inneren Medizin und bei den praktischen Ärzten im schweizerischen Mittelfeld. Generell könne somit bei den Hausärzten weder von einer Über- noch von einer Unterversorgung gesprochen werden.
Dabei zitiert die Kantonsregierung auch eine Studie von Thomas Rosemann vom Zürcher Institut für Hausarzt-Medizin. Danach sei zu erwarten, dass – statistisch – pro Jahr im Zugerland 3,4 Hausärzte in Pension gehen (also genauer: 3,4 Vollzeitäquivalente). Um diese zu ersetzen, brauche es wegen der allgemein sinkenden Arbeitspensen rund 5 Hausärztinnen und -ärzte neu pro Jahr.
Mehr Verantwortung für MPA
Allerdings standen dem im Zeitraum 2009 bis 2012 insgesamt vier Facharzttitel «Allgemeine Innere Medizin» gegenüber, die im Kanton Zug erworben wurden – drei davon von Frauen.
Kurz: Es ist also weiterhin damit zu rechnen, dass es Lücken gibt – und dass sich diese vergrössern.
Befragt nach Massnahmen, nannte die Kantonsregierung unter anderem die Aufgabenerweiterung der medizinischen Praxisassistentinnen und -assistenten MPA: Zug erlaubte als erster Kanton, dass entsprechend weitergebildete MPA chronisch erkrankte Personen betreuen dürfen und damit die Grundversorgerinnen und -versorger entlasten.