Impfstoff von Astra-Zeneca unter scharfer Kritik

Der Covid-19-Impfstoff, auf den die Schweiz ebenso setzt, soll bei älteren Menschen kaum Wirkung zeigen. Der Hersteller wehrt sich.

, 1. Januar 1900 um 00:00
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Laut diversen deutschen Medien soll der Impfstoff von Astra-Zeneca bei älteren Menschen eine Wirksamkeit von weniger als zehn Prozent aufweisen. So titelt etwa das «Handelsblatt»: «Astra-Zeneca-Vakzin wirkt bei Senioren offenbar kaum.» Dies, nachdem die deutsche Regierung grosse Hoffnung in die Vakzine des britisch-schwedischen Konzerns gesetzt hatte: Es hätte die Impfstoffe von Biontech und Moderna ergänzen sollen. 

Verlässliche Quellen

Im Vergleich zum RNA-Impfstoff von Pfizer/Biontech benötigt der Astra-Zeneca-Impfstoff keine extremen Minusgrade bei der Lagerung. Nach Informationen des Handelsblatts aus Koalitionskreisen rechne die Bundesregierung nur mit einer Wirksamkeit von acht Prozent bei den über 65-Jährigen. Dass dieser Impfstoff, für den die EU noch in dieser Woche die Zulassung erteilen könnte, nicht an die über 90 Prozent liegende Wirksamkeit der RNA-Vakzine heranreicht, sei befürchtet worden.

Schweiz setzt auf Astra-Zeneca

Wie Reuters mitteilt, seien die Berichte laut Astra-Zeneca «völlig inkorrekt». Während die extrem geringe Wirksamkeit bei Senioren für die Berliner Impfstrategie einen Rückschlag darstellt, werden Senioren in Grossbritannien bereits mit dem Astra-Zeneca-Mittel geimpft. Nebst den Lieferschwierigkeiten von Pfizer/Biontech, gibt es nun aber auch Probleme in der Lieferkette des britisch-schwedischen Konzerns: Im ersten Quartal sollen statt 80 Millionen nur 31 Millionen Dosen geliefert werden.
Auch die Schweiz setzt auf den Impfstoff: Die Regierung hat im letzten Jahr einen Vertrag über die Lieferung von 5,3 Millionen Impfdosen abgeschlossen.
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