Hier behandelt Zürich künftig Brandverletzte

In den nächsten Wochen nimmt das Universitätsspital Zürich (USZ) die ersten Patienten im neuen Gebäude auf. Unter anderem gibt es dort eine spezielle Badewanne für Patienten mit schweren Brandverletzungen.

, 5. Juni 2019 um 12:32
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Dass es nur ein Provisorium für 20 Jahre ist, sieht man dem neuen Gebäude SUED2 des USZ nicht an: Die Klinik richtet darin in den nächsten Wochen Teile ihre Spitzenmedizin ein. Zunächst werden die Abläufe getestet. Dann werden die ersten Patienten aufgenommen, allerdings vorerst nur wenige. Erst am 15. Juli soll dann der Normalbetrieb laufen.

Monatelange Aufenthalte in speziell hygienischen Zimmern

Unter anderem wird das USZ im SUED2 Patienten mit schweren Brandverletzungen behandeln. Die Haut dieser Patienten, die zum Teil monatelang auf der Abteilung liegen, ist bis zu 90 Prozent verbrannt. Ohne die Schutzschicht der Haut kühlen die Brandverletzten schnell aus. Sie verlieren viel Feuchtigkeit und sind äusserst anfällig auf Infektionen.
Deshalb herrscht in den Zimmern ein Überdruck. Kontaminiertes Material kann über einen separaten Entsorgungskorridor weggeführt werden. Neben dem Operationssaal steht eine spezielle Hightech-Badewanne für diese Patienten (siehe Bild). Das USZ ist heute das einzige Zentrum für schwer Brandverletzte in der deutschen und italienischen Schweiz. Mit der neuen Infrastruktur werde es zu einem der führenden Zentren für Brandverletzte in Europa, schreibt das USZ in einer Mitteilung.
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Diese Hightech-Badewanne ist das Herzstück des Zentrums für Brandverletzte. Hier werden Wunden vor der Operation gereinigt und desinfiziert. | Bild: Hannes Henz
Ab Juli werden im neuen Gebäude täglich 320 Mitarbeitende rund 440 Patientinnen und Patienten untersuchen und behandeln. Neben dem Zentrum für Brandverletzte wird auch die Station für Stamm- und Immunzelltherapien ins SUED2 umziehen.

In 20 Jahren wird der Park wieder freigemacht

Schon jetzt ist aber klar, dass das Gebäude keine definitive Lösung, sondern nur Rochadefläche für das weit grössere Vorhaben des Spitals ist. Das USZ plant eine Gesamterneuerung. Vorgesehen ist, dass das Gebäude SUED2 in 20 Jahren wieder abgebrochen wird und damit der denkmalgeschützte Park wieder frei wird.
Gemäss den Plänen für die Gesamterneuerung werden vom bestehenden USZ zwei Teile als Zeugen ihrer jeweiligen Zeit erhalten bleiben: Einerseits die Alte Anatomie als letzter existierender Bau des ersten Kantonsspitals. Andererseits das aktuelle Hauptgebäude.
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So sieht das neue Gebäude vom Spitalpark her aus. | Bild: SurTerra
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Ein Patientenzimmer mit Blick auf den Park. | Bild: Hannes Henz
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