Berset zieht längere Gültigkeit für Impfung in Betracht

Bei vielen Spital- und Heimangestellten läuft die Corona-Impfung bereits in drei Monaten ab. Möglicherweise verlängert der Bundesrat die Gültigkeit des Zertifikats.

, 1. November 2021 um 13:08
image
  • spital
  • pflege
  • impfung
«Kann ich im Februar Skiferien in Österreich buchen?»: Solche Fragen stellen sich derzeit Mitarbeiter in Spitälern und in Heimen. Denn bei vielen von ihnen läuft das Covid-Zertifikat bereits im Februar oder März ab. Das Gesundheitspersonal wurde sehr früh geimpft – entsprechend früh verlieren sie auch die Gültigkeit ihres Covid-Zertifikats.

Fürs Gesundheitspersonal nicht empfohlen

Doch vorläufig sollen sie sich keine Booster-Impfung setzen lassen. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) sagen ausdrücklich, dass sie die Auffrischimpfung für Personen unter 65 Jahren nicht empfehlen. Auch nicht für das Gesundheitspersonal.
«Vollständig geimpftes Gesundheits- und Betreuungspersonal ist nach wie vor sehr gut geschützt», sagt BAG-Sprecherin Katrin Holenstein gegenüber Medinside. Ausserdem lobt sie das Verhalten dieser Berufsgruppe: «Das Pflegepersonal hat in den letzten Monaten bewiesen, dass es mit der konsequenten Einhaltung der Massnahmen eine Verbreitung des Virus und eine Gefährdung der Patientinnen und Patienten vermeiden kann.»

Zertifikat ist 12 Monate gültig - bald eventuell länger

Erst wenn die EKIF und das BAG feststellen würden, dass sich Gesundheitsfachpersonen mit direktem Kontakt zu Patienten vermehrt anstecken, käme allenfalls eine Empfehlung zur Booster-Impfung in Betracht. Vorerst bleibt das Zertifikat wie bis anhin 12 Monate gültig. Die Gültigkeitsdauer wird nach der letzten Impfung berechnet.
Wenn sich allerdings zeigt, dass junge Menschen weiterhin gut geschützt sind mit der zweiten Impfung, will der Bundesrat die Gültigkeit des Covid-Zertifikats verlängern. Das stellte Bundesrat Alain Berset in einem Interview mit den Tamedia-Medien in Aussicht.

Auch international möglich

Der Schweiz stehe es frei, die Gültigkeit im Inland von 12 auf 18 Monate zu verlängern, sagte Berset. Und: «Die Aussichten dafür sind gut.» Wenn die Schutzwirkung nachweislich gut sei, werde sich die Schweiz ausserdem dafür einsetzen, dass das Zertifikat auch international eine länger Gültigkeit erhalte.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Kantonsspital Aarau: Mehr Betten im Neubau

Wegen einer «unverändert hohen Patientennachfrage» plant das KSA nun doch mehr Betten.

image

Hirslanden: Umbau an der Spitze – näher zu den Regionen

Hirslanden-Zürich-Direktor Marco Gugolz zieht als Regional Operations Executive in die Konzernleitung ein.

image

Was geschieht mit dem Spital Thusis?

Die Stiftung Gesundheit Mittelbünden sucht Wege aus der finanziellen Krise – beraten von PwC. Ein Entscheid soll im Herbst fallen.

image

CSEB: «Herausfordernd, aber zufriedenstellend»

Trotz roten Zahlen und leicht rückläufigen Patientenzahlen gibt sich das Center da sandà Engiadina Bassa optimistisch.

image

Spital STS: Hohe Patientenzahlen bewahren nicht vor Verlust

Sowohl stationär als auch ambulant gab es bei der Spitalgruppe Simmental-Thun-Saanenland 2023 einen Zuwachs.

image

Spital Lachen bricht Neubau-Projekt ab

Nun soll saniert statt neu gebaut werden – aus finanziellen Gründen, aber auch wegen der Flexibilität.

Vom gleichen Autor

image

SVAR: Neu kann der Rettungsdienst innert zwei Minuten ausrücken

Vom neuen Standort in Hundwil ist das Appenzeller Rettungsteam fünf Prozent schneller vor Ort als früher von Herisau.

image

Kantonsspital Glarus ermuntert Patienten zu 900 Schritten

Von der Physiotherapie «verschrieben»: In Glarus sollen Patienten mindestens 500 Meter pro Tag zurücklegen.

image

Notfall des See-Spitals war stark ausgelastet

Die Schliessung des Spitals in Kilchberg zeigt Wirkung: Nun hat das Spital in Horgen mehr Patienten, macht aber doch ein Defizit.