Ex-Hirslanden-Arzt im Visier der Justiz

Die Hirslanden-Klinik Zürich hat offenbar eine Strafanzeige gegen einen ehemaligen Arzt eingereicht. Der Mediziner ist jetzt am See-Spital tätig.

, 16. Oktober 2015 um 07:49
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Ein Arzt, der zwischen 2012 und 2013 an der Klinik Hirslanden in Zürich tätig war, ist in ein Strafverfahren geraten. Dies berichtet die «Weltwoche» (kostenpflichtig).
Laut dem Bericht habe ein ehemaliger Vorgesetzter an der Klinik Hirslanden Strafanzeige gegen den Arzt eingereicht. Was dem Beschuldigten konkret zur Last gelegt wird, ist derzeit nicht bekannt.
Gemäss «Weltwoche» soll es um Fälle von mutmasslicher Falschabrechnung und Überbehandlung gehen. Die Klinik Hirslanden wollte sich laut Bericht dazu nicht äussern.

Hausdurchsuchung beim Chefarzt

Pikantes Detail: Heute arbeitet der Arzt am See-Spital, als Mitglied der Geschäftsleitung. Von den Vorwürfen gegen den Arzt habe das Spital erst bei einer Hausdurchsuchung im Juli erfahren, heisst es weiter.
Das Verfahren kommt für das See-Spital zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Das Spital ist selber damit beschäftigt, die Affäre um einen entlassenen Schmerzarzt zu bewältigen – wobei sich ein wichtiger Verdacht auch hier um Falschabrechnungen dreht. Erst vor kurzem trat deswegen Walter Bosshard als Präsident der Spitalstiftung zurück.

«Keine Unregelmässigkeiten festgestellt»

Das See-Spital hat laut dem «Weltwoche»-Bericht im neuen Fall versichert, dass die Kontrolle des neuen Chefarztes intensiviert worden sei: «Dabei konnten bis heute keine Unregelmässigkeiten festgestellt werden.» Für den Chefarzt, der seit August 2014 in Horgen tätig ist, gilt die Unschuldsvermutung.
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