Energy Drink in Sambia enthielt zu viel Viagra-Wirkstoff

Behörden in Sambia haben einen Energydrink zurückgerufen. Er enthält zu viel vom Viagra-Wirkstoff Sildenafil.

, 27. März 2019 um 07:23
image
  • medikamente
Ein Konsument des in Afrika verbreiteten Energydrinks «Power Natural High Energy Drink SX» klagte über Schweissausbrüche und eine sechsstündige Dauererektion. Deshalb riefen die Behörden von Ndola, dem Produktionsort des Drinks, die Getränkeflaschen zurück, wie die Nachrichtenagentur «Reuters» meldete.

Sildenafil auch gegen Bluthochdruck

Sambias Gesundheitsbehörden hatten festgestellt, dass der Energydrink zu viel Sildenafil enthalte. Dieser Wirkstoff erweitert die Gefässe und ist unter anderem im Potenzmittel Viagra enthalten. Er wird aber auch zur Behandlung von Bluthochdruck eingesetzt.
Der Energydrink ist nicht mehr erhältlich bis sichergestellt ist, dass kein Sildenafil mehr enthalten ist. Der in Plastikflaschen verkaufte Energy-Dring ist unter Männern in Sambia offenbar sehr verbreitet. Die Flaschen werden vor allem in Supermärkten und in Bars verkauft.

Keine Angaben über Sildenafil auf der Flasche

Ob die Behörden nur Spuren von Sildenafil oder grössere Mengen gefunden haben, ist unklar. Es gibt Angaben, wonach die untersuchten Flaschen zwischen 68,5 und 71,3 Milligramm des Wirkstoffes Sildenafil enthielten. Pfizer bietet Viagra in der Schweiz mit Dosierungen von 25, 50 und 100 Milligramm pro Tablette an. Auf den Energy-Drink-Flaschen war nicht angegeben, dass das Getränk Sildenafil enthält.
Angestellte der Herstellerfirma Revin Zambia kritisieren mittlerweile, dass die Behörden, den Verkauf gestoppt haben. Die Informationen über den hohen Sildenafil-Gehalt seien von den Behörden nicht überprüft worden, schreibt die Zeitung «Lusaka Times».
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Novartis hat einen Präsidenten für seine Generika-Tochter Sandoz bestimmt

Gilbert Ghostine wird künftiger Sandoz-Präsident. Die Generika-Tochter von Novartis soll noch 2023 vom Konzern abgespalten und separat an die Börse gebracht werden.

image

Medikamente: Eine Ausnahme alle drei Minuten

Wird ein Medikament ausserhalb des vorgesehenen Verwendungszwecks verschrieben oder steht sein Preis noch nicht fest, ist eine Einzelfallerstattung möglich. Diese Ausnahme darf jedoch nicht zur Regel werden.

image

So reagiert Deutschland auf Engpässe bei Medikamenten

Mehr Vorräte, weniger Rabatte und ein «Engpass-Honorar» für die Apotheken: So will Deutschland aus der Arzneimittel-Krise kommen.

image

Medikamente: «Wir betonen seit Jahren, dass die Situation immer schlechter wird»

«Problematisch» – so stuft der Bund die Arzneimittel-Engpässe ein. Nun soll eine Taskforce Massnahmen prüfen. Was sagt die Branche dazu? Wir haben nachgefragt.

image

Ein Berner Apotheker wehrt sich für den Cannabis-Verkauf

Die Berner Regierung will keinen Cannabis-Verkauf in Apotheken. Ein Apotheker sagt, warum das für ihn unbegreiflich ist.

image

Lieferengpässe bei Medikamenten: Wann fällt der Groschen?

Im Moment schnellen die Zahlen von Lieferengpässen nach oben.

Vom gleichen Autor

image

Die Hausärzte im Kanton Bern rebellieren

Eine Gruppe von Ärztinnen und Ärzten aus dem Emmental und Oberaargau lehnt sich gegen den Ärztemangel auf.

image

Ein wegweisendes Urteil für Krankenversicherer: Bahn haftet

Eine Krankenkasse kann von einem Bahnunternehmen die Heilungskosten zurückverlangen, wenn ein Fahrgast unverschuldet gestürzt ist.

image

Kantonsspital kauft Aktien einer Digital-Plattform

Was Medinside vor einer Woche angekündet hat, ist nun geschehen: Das erste öffentliche Spital steigt bei «Compassana» ein.